Kinowerkstatt Zarter deutscher Film über die große Kraft der Liebe

St. Ingbert/HombUrg · Die Kinowerkstatt St. Ingbert zeigt in den kommenden Tagen Thomas Stubers „In den Gängen“. Auch weitere Filme stehen auf dem Programm.

 Eine Szene aus dem Film „In den Gängen“, der am Wochenende in der Kinowerkstatt läuft.

Eine Szene aus dem Film „In den Gängen“, der am Wochenende in der Kinowerkstatt läuft.

Foto: zorro/Zorro Film

Am Freitag, 22. Juni, um 20 Uhr und am Sonntag, 24. Juni, um 20 Uhr zeigt die Kinowerkstatt „In den Gängen“  von Thomas Stuber nach einer Kurzgeschichte von Clemens Meyer mit Sandra Hüller, Franz Rogowski, Peter Kurth und Andreas Leupold. Premiere hatte „In den Gängen“ bei der diesjährigen Berlinale.

Das erste Bild ist eine Landstraße, Morgendämmerung, die Laternen sind noch an, ein paar kahle Bäume zeichnen sich am Rand gegen den Himmel ab, hier und da mal ein Auto. Dann setzt die Musik ein und während die Kamera in den Großmarkt fährt und durch die Gänge schwebt, spielt das Orchester den Donauwalzer. Es ist ein wunderbarer Anfang. Die Lichter gehen an, Gabelstapler fahren hin und her. Und das Publikum schwebt mit.

Der neue Tag ist der erste Arbeitstag von Christian, einem schweigsamen jungen Mann mit Hasenscharte, Tattoos und einem nicht allzu schnellen Verstand. Franz Rogowski (vor kurzem bei uns in Christian Petzolds „Transit“ zu sehen), spielt wieder die Hauptrolle und hält seine Figur ganz wunderbar in der Schwebe: Man weiß nie genau, ob dieser Christian ein bisschen zurückgeblieben ist oder einfach ein ganz Stiller. Zugeteilt wird er Bruno, der für die Getränkekisten zuständig ist. Der scheint erst mal ablehnend, aber das ist nur ein kleiner Scherz. Bruno ist ein Guter, der sich um den Neuen kümmert.

Thomas Stubers Drama „In den Gängen“ erzählt die Geschichte von Christian, der im Supermarkt anfängt und sich dort in eine Kollegin verliebt – zunächst ohne Hoffnung, dass aus dieser Liebe etwas werden kann. Verliebt ist er in Marion (Sandra Hüller), die beides durchscheinen lässt: Die Abgeklärtheit einer Frau, die mit nichts mehr im Leben rechnet und die Verletzlichkeit einer zarten Seele, die noch Träume hat. Der kraftvolle Pol dazwischen ist Peter Kurth, dessen Figur Bruno auf ganz authentische Weise auch die Lebenswirklichkeit eines Teils unserer Gesellschaft vermittelt Und auch das übrige Ensemble überzeugt, Jeder der dargestellten Menschen hat eine Geschichte, die angedeutet, aber nie komplette auserzählt wird. Als Zuschauer geht man einen Teil des Weges mit ihnen. Doch am Ende bewahrt jede Figur auch ihr eigenes Schicksal für sich: „In den Gängen“ von Thomas Stuber ist ein leiser, zarter und warmherziger Film über die kleinen und großen Momente des Lebens.

Am Samstag, 22. Juni, 20 Uhr, ist in der Kinowerkstatt zudem „In Time – Deine Zeit läuft ab“ (USA 2011) von Regisseur Andrew Niccol mit Justin Timberlake, Amanda Seyfried und Cillian Murphy zu sehen. Die Geschichte: In der Zukunft bezahlt man nicht mehr mit Geld, sondern mit Lebensdauer. Die gesamte Menschheit ist dank Genmanipulation unsterblich geworden – zumindest dann, wenn man es sich leisten kann. Denn in der Welt der ewigen Jugend stellt Lebenszeit die neue Währung dar. In der Welt von „In Time“ stoppt der Alterungsprozess der Menschen mit 25. Sie wachen an diesem Geburtstag mit einem Zahlendisplay auf, das giftgrün am Unterarm tickt. Dieses Display weist ein Guthaben von einem Jahr auf. Läuft das Guthaben ab, stirbt man. Um zu überleben, hat man drei Möglichkeiten: Man erwirbt sich zusätzliche Zeit durch Arbeit, man stiehlt jemandes Zeit, oder man bekommt Zeit geschenkt. Glücklich sind die Superreichen, die die Jahrhunderte überdauern können, bis sie endgültig genug vom Leben haben.

 Amanda Seyfried spielt die schöne Sylvia in dem Film „In Time - Deine Zeit läuft ab“.

Amanda Seyfried spielt die schöne Sylvia in dem Film „In Time - Deine Zeit läuft ab“.

Foto: 20th Century Fox

Der einfache Arbeiter Will Salas (Justin Timberlake) bekommt von einem solchen Superreichen (Matt Bomer) dessen gesamte Lebenszeit übertragen. Der Chef der korrupten Polizeibehörde (Cillian Murphy) sieht diese Transaktion nicht gern. Denn Will beginnt, großzügig seine Zeit an die Bedürftigen zu verschenken, wodurch das komplette Wirtschaftssystem der Zukunft in Gefahr gebracht wird. Weiterhin läuft in der Kinowerkstatt eine Komödie aus Frankreich: „Madame Aurora und der Duft von Frühling“ (Frankreich 2017) von Blandine Lenoir mit Agnès Jaoui Marlène Veyriras Tribault de Montalembert und Pascale Arbillot wird nochmals am Montag, 25. Juni, um 18 Uhr in der deutschen Fassung und um 20 Uhr in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln gezeigt.

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