Wohnraum für Zuwanderer wird rar

St Ingbert · Die Turnhalle in der Schillerschule wird für Flüchtlinge hergerichtet, das frühere Katasteramt soll Wohnraum für Zuwanderer werden, ebenso das ehemalige Gefängnis. Auch hat sich Oberbürgermeister Hans Wagner bereits zwei Hallen angeschaut.

 Das frühere Katasteramt in der Dr.-Wolfgang-Krämer-Straße (oben) und das ehemalige Gefängnis in der Alten Bahnhofstraße (unten) sollen Flüchtlingsunterkünfte werden. Fotos: Handschuher

Das frühere Katasteramt in der Dr.-Wolfgang-Krämer-Straße (oben) und das ehemalige Gefängnis in der Alten Bahnhofstraße (unten) sollen Flüchtlingsunterkünfte werden. Fotos: Handschuher

Bis jetzt hat der Wohnraum für Flüchtlinge in der Mittelstadt ausgereicht, nun muss auch hier in der Schillerschule die erste Turnhalle zur Unterbringung von maximal 60 Zuwanderern hergerichtet werden. In der Schillerschule selbst sind bereits Flüchtlinge untergebracht. Oberbürgermeister Hans Wagner hat gestern im Gespräch mit unserer Zeitung über den aktuellen Stand informiert. Spätestens Ende des Jahres sollen laut Wagner auch im ehemaligen Katasteramt Flüchtlinge beherbergt werden. Für 459 000 Euro will die Stadt das Gebäude kaufen, der Stadtrat wird sich nächste Woche Donnerstag damit beschäftigen. 250 000 Euro, so Wagner, würde das Land übernehmen. Bevor die Flüchtlinge einziehen könnten, müssten einige Arbeiten vorgenommen werden.

Nach dem Katasteramt werde man laut Wagner voraussichtlich auch das ehemalige Gefängnis für Flüchtlinge herrichten. "Ich hätte es wegen seiner früheren Nutzung gern vermieden, aber das Gebäude ist geeignet." Auch darüber wird der Stadtrat am 15. Oktober beraten. Auf der Alten Schmelz hat die Stadtverwaltung aller Voraussicht nach die Möglichkeit, leerstehende Wohnungen für Zuwanderer zu nutzen. "Dort könnten wir Familien in verschiedenen Wohnungen unterbringen", so Wagner weiter.

Ebenso werden in der Josefstalerstraße und in der Pfarrgasse derzeit Wohnungen für Flüchtlinge hergerichtet.

OB Wagner hat sich zudem die Tischtennishalle in St. Ingbert angeschaut. Wagner: "Die Infrastruktur für die Flüchtlinge wäre in dieser Halle vorhanden." Allerdings müssten zunächst die Kosten für die Herrichtung ermittelt werden. Wagner: "Die Sanierung kann bis zu 200 000 Euro kosten." Mit einem geringeren Aufwand könne jedoch die TG-Halle in Rohrbach hergerichtet werden.

Auch verschiedene Pfarreien haben laut Wagner bereits Wohnraum, sei es ein altes Pfarrheim oder eine zur Kirchengemeinde gehörende Wohnung, angeboten.

Privatleute bieten laut Wagner nach wie vor Wohnungen für Flüchtlinge an. "Das läuft."

Als letzten Ausweg sieht der OB die Möglichkeit, wie im benachbarten Homburg, ein Zelt zur Unterbringung der Flüchtlinge aufzustellen. Gestern hat sich Wagner im Flüchtlingslager in Lebach ein Bild davon gemacht, wie die Menschen dort untergebracht sind.

Bis jetzt hat die Stadt St. Ingbert 380 Flüchtlinge untergebracht. Derzeit kommen jede Woche ungefähr 20 dazu. Bis Ende des Jahres rechnet die Stadtverwaltung damit, dass noch 240 Zuwanderer dazukommen werden. Bis März nächsten Jahres sollen laut Wagner nochmal 500 Flüchtlinge zugeteilt werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort