Wird das Wiesengelände zum Baugebiet?

St Ingbert · Künftige Bauprojekte waren Thema im Ortsrat: So gibt es Pläne für einen Supermarkt zwischen der Betzentalstraße und dem Winnweg.

 Städtebauliche Studien betreffen den St. Ingberter Süden: Im Hintergrund dieses Kreuzungsbereiches von Kossmann- und Adam-Stegewald-Straße könnte in Zukunft ein Nahversorger und das Wohngebiet „Pfuhlwiese“ entstehen. Foto: Cornelia Jung

Städtebauliche Studien betreffen den St. Ingberter Süden: Im Hintergrund dieses Kreuzungsbereiches von Kossmann- und Adam-Stegewald-Straße könnte in Zukunft ein Nahversorger und das Wohngebiet „Pfuhlwiese“ entstehen. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

In der jüngsten Sitzung des Ortsrates St. Ingbert-Mitte gab es großes Interesse an den Städtebaulichen Studien für den Bereich Pfuhlwiese, zwischen Betzentalstraße und Winnweg gelegen, sowie des brachliegenden Grundstückes in der St.-Fidelis-Straße gegenüber der Südschule. Das war auch der Grund, warum diese Tagesordnungspunkte Eingang in den öffentlichen Teil fanden, nachdem Mitte Mai die Entwürfe des Kaiserslauterer Planungsbüros M.E.S.S. bereits dem Bauausschuss vorgestellt worden waren.

Für beide innerörtliche Flächen wurden mehrere Varianten der Bebauung mit verschiedenen Wohnformen "durchgespielt", die erste Ideen darstellen. Um später jeweils eine Variante umzusetzen, bedarf es jedoch eines Bebauungsplanes. In einem Wohnbauflächenkonzept und bei der Aufstellung eines Flächennutzungsplanes sollen die Pfuhlwiese und das Grundstück nahe der Südschule berücksichtigt werden. In dem Ende 2015 für St. Ingbert vorgelegten Nahversorgungskonzept wurde die Pfuhlwiese positiv begutachtet. "Die Grundstücke befinden sich fast alle in städtischer Hand, so dass man hier schon voranschreiten könnte", sagte Stadtplanerin Rebecca Trautmann zur Ansiedlung eines Marktes für die Nahversorgung. Langfristig könne sich ein Wohngebiet entwickeln, da der für einen Markt vorgesehene Bereich eine große Hinterfläche habe.

Auf die Befürchtung einiger Ortsratsmitglieder hin, die Pläne sähen schon so konkret aus, als ob bald Baubeginn wäre, sagte die städtische Mitarbeiterin, dass es sich erst einmal um Entwürfe handele. Man müsse aber auch eventuelle zukünftige Entwicklungen im Blick haben. "Es heißt nicht, dass wir das nächstes Jahr durchbringen (...) aber es macht keinen Sinn, dort einen Nahversorger hinzusetzen, wenn später einmal das Gelände hinter diesem erschlossen werden muss. Das ist eben keine kurzfristige Perspektive, sondern langfristig gedacht", sagte sie. Wenn man bei der Stadtplanung von kurzfristig rede, spreche man von zwei Jahren. Schon im jetzigen frühen Stadium könne jedoch eine zukünftige Erschließungsmöglichkeit und die damit verbundene Verkehrsführung mitbedacht werden, weshalb es auch unterschiedliche Ansätze bei den Entwürfen gebe.

"Dass die Themen im nichtöffentlichen Teil behandelt werden sollten, signalisiert ja was. Ich finde solche Denkanstöße eigentlich klasse, nur die unheilige Eile hat mich überrascht", so Siegfried Stolz-Wagner (Wir für St. Ingbert). Monika Hauck (Familien-Partei) gab angesichts der Entwürfe zu bedenken, dass sie mit Problemen bei der Erschließung der Pfuhlwiese rechne, da die Straßen größtenteils für Lkw gesperrt seien. Ulli Meyer hielt auch die Verkehrssituation gegenüber der Südschule für schwierig. Es sei die Frage, ob das Wohngebiet den dann zunehmenden Verkehr vertrage. Außerdem merkte Meyer an, dass der als Baugebiet ins Auge gefasste Bereich von Kindern intensiv als Spielfläche genutzt werde. "Er hat soziale Funktion im Viertel", so der Ortsvorsteher. "Und ökologische Bedeutung", fügte Bodo Marschall (Die Grünen) hinzu.

Abschließend sagte Meyer, dass bei einem Beschluss mit weitreichenden Folgen Gründlichkeit vor Schnelligkeit gehe und man in die Planungen einbezogen werden wolle. Auch müsse die St. Ingberter Gesamtsituation bei der Diskussion um Bauplätze beachtet werden. So bemängelte er, dass man bisher die Pläne für das Gelände der Stadtgärtnerei oder der Westpfälzischen Verlagsdruckerei nicht kenne. Die Ortsratsmitglieder waren darüber einig, dass die Bevölkerung eingebunden werden müsse, wenn es die Planungen konkretisiert werden. Erst nach einem Vor-Ort-Termin mit den Anwohnern, den der Ortsrat beschlossen hat, soll das Thema weiter beraten werden.

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