Wildschweinplage in Rentrisch Das Schwarzwild hatte bisher „Schwein“

Rentrisch · In der Talaue blieben wenig Wildschweine auf der Strecke. Der Jäger braucht Unterstützung. Nun sollen die Rentrischer mehr Wildbret essen.

 Die Jagd auf Wildschweine in Rentrischs Talaue war nur bisher mäßig erfolgreich. Jäger Frank Weber zeigte nun weitere Wege zur Beseitigung der Schwarzwild-Plage dort auf.

Die Jagd auf Wildschweine in Rentrischs Talaue war nur bisher mäßig erfolgreich. Jäger Frank Weber zeigte nun weitere Wege zur Beseitigung der Schwarzwild-Plage dort auf.

Foto: Cornelia Jung

Ein wenig frustriert war Jagdpächter Frank Weber schon, als er über die Wildschweinjad in Rentrischs Talaue berichtete. Denn er hatte sich mehr Jagderfolg als die acht erlegten Tiere im laufenden Jagdjahr erhofft. Sein Arrondierungsvertrag läuft 2019 aus und es ging im jüngsten Ortsrat um die Frage, ob Weber verlängert und sich die Jagd im Gebiet des Scheidter Bachs überhaupt rentiert. „Auf dieser kleinen Fläche weiterzumachen, macht wenig Sinn“, so Weber, „man kann von dem einen Punkt, den wir hier haben, nicht effizient bejagen“.

Mittlerweile kennt er die Vorlieben der Borstentiere, die mit einer Kirrung angelockt werden. Sie kämen nachts um 4 Uhr, „weil sie wegen der Sichtbarkeit dem Vollmond aus dem Weg gehen“. Je näher die Vollmondnächte rückten, umso später kämen die Tiere aus ihren Verstecken. Diese seien schlau, merkten sich die Stellen, an denen einmal auf sie geschossen wurde und mieden sie. Um das Problem „Wildschweine in der Talaue“ in den Griff zu bekommen, müssten diese in den Wäldern ringsum richtig bejagt werden, weshalb man sich mit den dortigen Jagdpächtern ins Benehmen setzen müsse. Im Sommer sei die Aue auch wegen der Trockenheit uninteressant für das Schwarzwild gewesen, „aber jetzt geht es wieder los“.

Weber sprach von einer „Sprengmast“, einem Jahr, in dem die Bäume wie Buche und Eichen besonders viel Früchte tragen und Wildtiere auf der Suche nach Nahrung zum Anfressen des Winterspecks durch Gärten, Wiesen und eben die Talauen pflügen.

Es sei damit zu rechnen, dass in Kürze gerade in der Talauae mit den „nahrhaften Böden“ voller Mäuse, Engerlinge und Käfer extrem viele Schwarzkittel auftauchen.

Um bei der Bejagung Erfolg zu haben, müsste man laut Weber den Schrotschuss anwenden, der seiner Meinung nach die einzig vertretbare Schussart sei. Doch der Gesetzgeber schreibe den Fangschuss vor. Eine Jagdart, die in der Talaue keine Anwendung finden könne, da der Büchsenschuss bei ungünstiger Flugbahn einen Einwirkungsbereich von bis zu fünf Kilometern habe. „Das verbietet sich hier. Das verantworte ich nicht“, so der Jäger mit Hinweis auf die nahe Wohnbebauung. Für ihn, der von Riegelsberg komme, sei die hiesige Jagd nicht wirtschaftlich, denn er könne nicht zu allen relevanten Zeiten in Rentrisch vor Ort sein. Wahrscheinlich habe sich das „Wildschweinproblem“ mit dem Näherrücken der Afrikanischen Schweinepest, an der infizierte Tiere sterben, in den nächsten zwei Jahren sowieso von selbst erledigt. Ortsvorsteher Dieter Schörkl nannte die ganze Situation „äußerst schwierig“. Weber sagte aber seine grundsätzliche Bereitschaft zu, nach dem ersten Auslaufen des Arrondierungsvertrags weiterzumachen, allerdings nur mit Unterstützung des SaarForst, der für die Jagd in der Peripherie zuständig ist. „Sonst ist das in der Talaue nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, so Weber, „wenn ich keine Hilfe gehabt hätte, hätte ich schon lange das Handtuch geworfen“. Die Hilfe kam und kommt mit Markus Anna direkt aus dem Rentrischer Ortsrat.

Er half bei der Kirrung, hat sich viel Wissen über die Jagd angeeignet und wird auch seinen Jagdschein machen. Über ihn kommt man auch an Wildbret aus Rentrisch. Mit dem Erwerb werde indirekt die Jagd in der Rentrischer Talaue unterstützt, wie Weber berichtete: „Denn die Jagd ist laut Gesetz nur aus Vernunftsgründen gestattet. Ich schieße nur soviel, wie mir zum Verzehr abgenommen wird und nicht, damit jemand einen schönen Vorgarten hat.“ Er warb für Wildschweinfleisch, denn „ein gesünderes Lebensmittel kann man kaum haben“.

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