Berufswahlsiegel Wenn eine Schule mit Firmen kooperiert

St. Ingbert · Die Albertus-Magnus-Realschule hat mit dem Berufswahl-Siegel das Thema Berufsorientierung systematisch integriert.

 Schüler der Albertus-Magnus-Realschule hatten Workshoptage bei der Firma Voit in St. Ingbert.

Schüler der Albertus-Magnus-Realschule hatten Workshoptage bei der Firma Voit in St. Ingbert.

Foto: Valerio Palermo

Mit dem Berufswahlsiegel machen Schulen deutlich, dass sie ihren Schülern wertvolle Hilfestellungen bei der Berufswahl geben. Fünf Schulen aus dem Saarpfalz-Kreis haben sich als Schulen mit ausgezeichneter Berufs- und Studienorientierung qualifiziert (wir berichteten). Mit dabei ist die Albertus-Magnus-Realschule in St. Ingbert. Schulleiter Thomas Bonerz erzählt im Gespräch mit unserer Zeitung, dass das Ganze bereits im Jahr 2011 seinen Anfang genommen hat. „Seitdem stehen wir mit Firmen in Kontakt“, so der Schulleiter, der betont, dass man so die Schüler bestmöglich auf das Berufsleben vorbereiten möchte. Bonerz: „So kennen die Experten die Schüler bereits und die Schüler sind vorab besser informiert.“ Bonerz ist auch der Meinung, dass man anfangen müsse, sich zu bewegen. „Wir müssen die Schüler in eine Lebenswelt entlassen, in der sie auf eigenen Beinen stehen können.“ Mit diesen Gedanken sei die Idee einer Kooperation geboren gewesen. 2012 habe es die ersten Kooperationsverträge mit Firmen gegeben. „Wir möchten unseren Schülern frühzeitig zeigen, wie Wirtschaft wirklich funktioniert“, so Bonerz weiter. Den Kooperationsvertrag hat Bonerz selbst aufgesetzt. „Die Firmen und wir bekennen uns zueinander und das ist juristisch sattelfest.“ Wichtig ist Bonerz dabei das Alleinstellungsmerkmal der Firmen. „Jede hat ein alleiniges Ausbildungsmerkmal.“ Derzeit bestehen laut Bonerz 14 Kooperationen. Die Schüler entscheiden dabei je nach Neigung, für welche Firma sie sich entscheiden. Sie machen ein dreiwöchiges Praktikum und so kann der Funke laut Bonerz früh genug überspringen. In der neunten Klasse gäbe es so genannte Kooperationstage und das besagte Praktikum. In der zehnten Klasse gibt es dann wieder Kooperationstage. Das eigentliche Praktikum, das auch andere Schulen haben, müsse dabei nicht zwingend in einer der kooperierenden Firmen gemacht werden. „Durch die zusätzlichen Kooperationstage und das frühe Heranführen an Firmen haben unsere Schüler eine ganz andere Motivation“, erklärt der Schulleiter. Das bedeute auch, dass die jungen Leute ein Ziel vor Augen hätten und unbedingt einen guten Schulabschluss erreichen wollten. Bonerz: „So gewinnen Firmen Schüler und die Schüler sind motivierter.“ Das Interessante an diesem Berufswahlsiegel sei, in einem Netzwerk zu sein, zu sehen, was andere machen. Die Ansätze für das Siegel seien in der Schule wie beschrieben vorhanden gewesen, durch diese Bewerbung sei das Ganze konkretisiert worden. So könne sich jeder Lehrer bedarfsgerecht daran orientieren. Das Berufswahlsiegel erstrecke sich über die gesamte Schulzeit, es gehe bereits in der fünften Klasse los. Die Qualifizierung erhalten habe die Schule schließlich wegen des konsequenten Durchhaltens über die gesamte Schullaufbahn. „Wir haben auf fünf Jahre verteilt, jeden Monat durchgeplant.“ Bonerz betont: „In unserer Gesellschaft zählt, was ich in der Lage bin zu leisten.“ Das Berufswahlsiegel spiegele die Arbeit der Schule wieder. Die stolzen Schulen dürfen das Siegel für drei Jahre führen und müssen danach wieder unter Beweis stellen, dass der Berufsorientierungsprozess den veränderten Gegebenheiten und auf einem weit über dem Durchschnitt liegenden Niveau gerecht wird. Schulleiter Bonerz weiß, wo er da ansetzen möchte. „Wir arbeiten weiter daran und haben zwei neue Konzepte in der Schublade.“

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