Weisgerber und seine Wandelbarkeit

Homburg/St Ingbert · Noch bis zum 31. Mai steht die Galerie Beck in Homburg im Zeichen des großen St. Ingberter Malers Albert Weisgerber: St. Ingberter oder in St. Ingbert geborene Künstler wagen den Versuch, den Maler aus seinen Inszenierungen zu lösen, vielleicht sogar zu befreien.

 Doris Tabillion mit ihrem Bild „Vision im Schützengraben“, rechts Mo Fontaine mit zwei ihrer Bilder „Albert Tukan“ und „Weisgerbers bunter Vogel“ (links). Foto: Dieter Steffen

Doris Tabillion mit ihrem Bild „Vision im Schützengraben“, rechts Mo Fontaine mit zwei ihrer Bilder „Albert Tukan“ und „Weisgerbers bunter Vogel“ (links). Foto: Dieter Steffen

Foto: Dieter Steffen

Das Weisgerber-Jahr ist 2015 zu Ende gegangen, nicht aber die Beschäftigung mit dem in St. Ingbert geborenen Künstler. In einer am 6. Mai eröffneten Ausstellung der Homburger Galerie Beck, an der sich St. Ingberter oder in St. Ingbert geborene Künstler wie Mo Fontaine, Doris Tabillion, Gerd Grandmontagne, Karin Germeyer-Kihm, Astrid Woll-Herrmann und Albert Haberer beteiligten, haben die Künstlerinnen und Künstler einen Versuch gewagt, "Weisgerber bildnerisch aus seinen Inszenierungen zu lösen, in manchen Interpretationen gar zu befreien" (Mo Fontaine). In der Ausstellung "Albert Weisgerber Reloaded - Not seen Yet", geht es um Transformationen um Verwandlung und Wandelbarkeit des Künstlers Albert Weisgerber und seiner Themen. Pascal Rambaud, erster Beigeordneter der Stadt St. Ingbert und Mitglied des Albert-Weisgerber-Kuratoriums, bemerkte zur Eröffnung, dass "er sich schon immer habe vorstellen wollen, welche bildnerische Rhetorik Albert Weisgerber noch geschaffen hätte, wäre er länger am Leben geblieben." Hier erhalte er Anregungen dazu. Themenschwerpunkte wie "das Heile und Intakte einer positiv gestimmten Welt", antithetisch dazu "Weisgerbers Verwerfungen, seine Depressionen und persönliche Krisen, bis hin zu seinem jähen, unfreiwilligen Ende" hatten sich die Künstler vorgenommen. Ein interessantes Themenfeld ist sicherlich auch Weisgerbers Selbstinszenierungslust und -zwang. In mehreren Stockwerken wird eine große Vielfalt geboten, so "Weisgerber im Stil des Verismus", Weisgerber in der Maske des Kriegers", (Mo Fontaine), "Vision im Schützengraben", oder "Seelenhaus" (Doris Tabillion). Es lohnt sich, die Ausstellung zu besuchen, die bis 31. Mai in der Galerie zu sehen ist. Der Vorstellung des einzelnen beim Betrachten der Kunstwerke sind keine Grenzen gesetzt. "Und daraus werden sich wechselseitig weitere Interpretationen, Reflexe, Facetten und Splitter formen, die sich wie in einem Kaleidoskop, von Spiegel zu Spiegel geworfen, wieder und wieder neu ordnen dürfen", so Mo Fontaine.

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