Weihnachtliche Klänge am zweiten Advent

St. Ingbert. In der letzten Veranstaltung der Konzertreihe 2010 des Freundes- und Förderkreises für Kirchenmusik - gleichzeitig Höhepunkt in diesem Jahr - erklingt am zweiten Advent, 5. Dezember, um 17 Uhr in der Martin-Luther-Kirche erstmals in St. Ingbert die Weihnachtsgeschichte in der Vertonung des Brahms-Freundes Heinrich von Herzogenberg

 Am zweiten Advent singt die Evangelische Kantorei eine Weihnachtsgeschichte. Dieses Foto zeigt den Chor bei seinem Sommerkonzert am 13. Juni in der Martin-Luther-Kirche. Foto: SZ/Chor

Am zweiten Advent singt die Evangelische Kantorei eine Weihnachtsgeschichte. Dieses Foto zeigt den Chor bei seinem Sommerkonzert am 13. Juni in der Martin-Luther-Kirche. Foto: SZ/Chor

St. Ingbert. In der letzten Veranstaltung der Konzertreihe 2010 des Freundes- und Förderkreises für Kirchenmusik - gleichzeitig Höhepunkt in diesem Jahr - erklingt am zweiten Advent, 5. Dezember, um 17 Uhr in der Martin-Luther-Kirche erstmals in St. Ingbert die Weihnachtsgeschichte in der Vertonung des Brahms-Freundes Heinrich von Herzogenberg.Der Straßburger Theologieprofessor Friedrich Spitta beauftragte Herzogenberg im Sommer 1894 mit der Komposition eines größeren Kirchenmusikwerkes für die Aufführung im Gottesdienst. Dazu war und ist die Weihnachtszeit ein günstiger Zeitraum für einen Chor, um einen Gottesdienst musikalisch zu bereichern. So stellte Spitta selbst den Text aus Bibelzitaten und geistlichen Liedern für ein Weihnachtsoratorium zusammen. Nach anfänglichem Zögern machte sich Herzogenberg mit Begeisterung und Elan ans Werk und vollendete den Partiturentwurf in nur drei Wochen, weitere zwölf Tage benötigte er für die Reinschrift der Partitur. Am dritten Advent 1894 erfolgte die Uraufführung in der Straßburger Thomaskirche vor 2000 Besuchern.

Oratorium in drei Teilen

Das Oratorium besteht aus drei großen Teilen, die in sich abgeschlossen sind, aber durch logische Verknüpfungen miteinander korrespondieren. Jeder Teil folgt einem eigenen Gedanken. Der erste Teil - "Die Verheißung" - beschäftigt sich mit Advent. Hier tritt kein erzählender Evangelist auf; das Weihnachtsgeschehen wird vielmehr durch die Propheten Moses und Jesaja angekündigt. Der zweite Teil - "Die Erfüllung" - beginnt mit der Botschaft des Engels Gabriel an Maria: "Siehe, du wirst einen Sohn gebären, dess Nam' sollst du Jesus heißen". Es folgt die Weihnachtsgeschichte aus dem Lukasevangelium: "Es begab sich aber zu der Zeit"... Der dritte Teil - "Die Anbetung" - wird durch eine Hirtenmusik eingeleitet, fährt in der Erzählung der Weihnachtsgeschichte fort und beschließt das Werk mit der Anbetung der Hirten.

Als Solisten wirken mit: Sabine von Blohn, Sopran, Judith Braun, Alt, Alexander Wendt, Tenor, und Alexander Lauer, Bass. Es singen die Evangelische Kantorei St. Ingbert, die Singschule St. Hildegard und der Concino-Kinderchor. Es spielt das Neue Saarländische Kammerorchester. Die Leitung hat Helmut Haag.

Auch die Konzertbesucher sind als "Gemeinde" in den musikalischen Ablauf eingebunden. Nach einem Orgelvorspiel eröffnet die Gemeinde das Geschehen zum Advent mit den ersten beiden Strophen des Chorals "Dies ist der Tag, den Gott gemacht" - nach der Melodie "Vom Himmel hoch, da komm ich her" - und beschließt auch den ersten Teil mit zwei Strophen des Liedes "Wie soll ich dich empfangen". Überhaupt war es sowohl für Spitta als auch für Herzogenberg ein zentrales Anliegen, die Gottesdienstbesucher in das Konzertgeschehen einzubinden. So endet auch der zweite Teil des Oratoriums mit dem Gemeindegesang "Allein Gott in der Höh' sei Ehr".

Der Kreis schließt sich

Der Schluss des Kirchenoratoriums greift den Beginn wieder auf: Noch einmal erklingt die Melodie "Vom Himmel hoch, da komm ich her" mit dem Text der achten und 15. Strophe des Luther-Liedes. Damit beendet der Gesang der Konzertbesucher das Weihnachtsoratorium und somit schließt sich der Kreis. red

Eintrittsprogramme zum Preis von zwölf Euro (ermäßigt acht Euro) sind im Vorverkauf bei den Mitgliedern der Evangelischen Kantorei und bei der Buchhandlung Friedrich sowie an der Abendkasse erhältlich. Weitere Informationen hierzu gibt es telefonisch unter Tel. (0 68 94) 5 29 85.

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