Warum denn nicht gleich so?

St. Ingbert · Rin in die Kartoffeln , raus aus die Kartoffeln : So mancher wird sich in den vergangenen Tagen gefragt haben, was das närrische Theater in Blieskastel soll. Da wurde zuerst der Rathaussturm im Einvernehmen zwischen Stadt und Blieskasteler Karnevalsgesellschaft (BKG) abgesagt - aus mangelndem Interesse der Bevölkerung.

Dann stornierte die BKG tränenreich den Fastnachtsumzug. Das von der Stadt vorgelegte Sicherheitskonzept sei die Ursache gewesen, das man in der Kürze der Zeit nicht stemmen könne, so die Narren. Dann am Donnerstag Shakehands im Rathaus zwischen Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener und BKG-Präsident Elmar Becker: Rathaussturm und Umzug finden doch statt. Der Druck aus der Bevölkerung war wohl für beide Seiten groß geworden. Für Becker, dass er die Absage des Rathaussturms offenbar ohne großen Widerstand hinnahm, für die Bürgermeisterin, der die Stellungnahmen von Bürgern und Parteien um die Ohren flogen. So hatte die Grüne Jugend Blieskastel angekündigt, dass sie bei Ausfall des Umzugs am Faschingssonntag eine Demonstration zum Erhalt der Blieskasteler Karnevalstradition anmelden wolle. Letztlich wurde ein Kompromiss gefunden, mit dem beide Seiten leben können, denn die Verantwortlichkeiten sind jetzt klar abgesteckt: Danach wird die BKG den Umzug ausrichten. Die Bliesgaufesthalle, für die Karnevalisten wichtiger "Rückzugsraum" nach dem Umzug, bleibt geschlossen, weil das Sicherheitskonzept der Stadt nicht erfüllt werden kann. Dafür können die Narren nach dem Umzug auf dem Paradeplatz weiterfeiern, wobei die Stadt als Veranstalter auftritt und die versicherungsrechtliche Verantwortung übernimmt. Bleibt die Frage: Warum denn nicht gleich so?

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