Wagner verteidigt seine Haltung zum Abriss der Tischtennishalle

St Ingbert · In die Dauer-Fehde zwischen Oberbürgermeister Hans Wagner und der Mehrheit des St. Ingberter Stadtrates ist immer öfter das Landesverwaltungsamt (Lava) eingeschaltet. Während Wagner noch auf einen Verweis des Lava in Sachen Tischtennishalle reagiert, dürfte ihm bereits der nächste auf dem Schreibtisch liegen.

Das Lava hatte den OB auf Betreiben der Mehrheits-Koalition aus CDU , Familienpartei, Grünen und "Wir für St. Ingbert " aufgefordert, den vom Stadtrat beschlossenen Abriss der Tischtennishalle in der Gustav-Clauss-Anlage endlich voranzutreiben (wir berichteten). Wagner dagegen meint, es sei ein billiges Manöver, der Verwaltung in dieser Sache Untätigkeit vorzuwerfen. Es gelte, nicht vorschnell, sondern überlegt und richtig zu handeln, so der OB in einer Mitteilung. Es sei keineswegs so, dass der Abriss der Halle nicht vorbereitet würde. Wagner: "Genau wie beim Thema Innenaufzug Stadthalle können nicht einfach Bauarbeiten beauftragt oder Bagger bestellt werden, wie es sich anscheinend einige bautechnisch unerfahrene Stadträte vorstellen." Zudem seien neben den üblichen Tagesgeschäften dringlichere Arbeiten vorrangig zu erledigen: Herrichtung von Flüchtlingsunterkünften und Wohnungen, Ausbauplanungen für die Rischbachschule, Südschule, Ludwigschule und Wiesentalschule und vieles mehr. Zudem bleibe er dabei: Die TT-Halle sei auch für die kurzfristige Unterbringung von Flüchtlingen strategisch sinnvoll. Niemand könne die Entwicklung der Flüchtlingszahlen belastbar vorhersagen. Auch wolle er zunächst in einer Bürgerversammlung hören, wie sich die St. Ingberter die geplante Umgestaltung des gesamten Stadtparkes vorstellten. Vorher wolle er durch einen Abriss der Halle keine Fakten schaffen.

Inzwischen dürfte Wagner weitere Post vom Lava erhalten haben. Die Grünen hatten sich dort wegen der Bürgerinformationsveranstaltung im Umfeld der Stadtratssitzung am 12. Mai beschwert. Die Aufsichtsbehörde kritisiert in einem Schreiben an Grünen-Fraktionschef Jürgen Berthold, dass die Bürgerinformation vorher nicht amtlich bekannt gemacht worden sei. Wagner sei aufgefordert worden, solche Terminfestlegungen künftig zu unterlassen. Zudem werde das Amt disziplinarrechtliche Schritte gegen ihn prüfen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort