Vortrag erinnert an das jüdische Leben an der Saar

St Ingbert · . Am Mittwoch, 22.

Januar, um 19.30 Uhr, findet im Kulturhaus, Annastraße 30, ein Vortrag über das jüdische Leben an der Saar statt. Referent ist Hans-Christian Herrmann. Der Vortrag bietet einen Überblick über das jüdische Leben an der Saar vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis zum Ende der Völkerbundzeit (1920-1935) und beleuchtet insbesondere die Gesellschaft der 1920er und 1930er Jahre bis zum Vorabend der Saarabstimmung 1935. Darüber hinaus werden detailliert die Phasen des virulenten Antisemitismus beschrieben, der bereits vor der Saarabstimmung 1935 sichtbar wird und auch im Sinne eines vorauseilenden Gehorsams der Saarländer zu bewerten ist. Dafür steht eine massive antisemitische Propaganda, vom Boykott jüdischer Geschäfte bis hin zur Zwangsarisierung, die 1935 beginnt und vor allem ab 1937 forciert wird. Die Reichspogromnacht im November 1938 und die ersten Deportationen jüdischer Familien am 22. Oktober 1940, für die Josef Bürckel verantwortlich zeichnete, werden erläutert. Es wird anschaulich die Umsetzung nationalsozialistischer Verbrechen analysiert und gezeigt, dass Entrechtung, Arisierung, Enteignung und Verfolgung im Alltag für jeden Deutschen erlebbar waren.

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