Von den Problemen in einer Gemeinschaft

St Ingbert · Rund 80 Schüler und Lehrer waren an einer Musical-Produktion des AMG beteiligt. Von der Handlung über Musik und Choreografie bis hin zu Technik und Medien.

 Das neue AMG-Musical sorgte für Begeisterung des Publikums. Vorne im Bild „Larissa“ Victoria Bastuck und „Clarissa“ Bernadette Bier (von links). Foto: Teresa Bauer

Das neue AMG-Musical sorgte für Begeisterung des Publikums. Vorne im Bild „Larissa“ Victoria Bastuck und „Clarissa“ Bernadette Bier (von links). Foto: Teresa Bauer

Foto: Teresa Bauer

Am Donnerstag- und Freitagabend lud das Albertus-Magnus-Gymnasium (AMG) zur Aufführung seines neuesten Musical-Projektes "Under Construction" in die St. Ingberter Stadthalle, und wie in der Vergangenheit ließ sich das kaum jemand entgehen. "Under Construction", zu Deutsch etwa "im Bau befindlich", thematisiert die Herausforderungen, ein Musical auf die Beine zu stellen. Eine Geschichte also mitten aus dem Leben, prallen bei der Streberin Mathilda-Josephina, Schülern die einfach "keinen Bock auf sowas" haben und den vermeintlichen Schönheits-Königinnen Mari, Clari und Lari Welten aufeinander. "Aladdin", "Starlight Express", "Das gibt es doch alles schon", stellt die Streberin verzweifelt fest, um darauf von Mitschülern dank einer ungemein gelungenen Version von "Hakuna Matata" (König der Löwen) beruhigt zu werden. Spätestens hier konnte das Publikum nicht mehr still sitzen, sang und klatschte im Takt der Musik. Für viele Lacher sorgte das Casting "AMGIGBSDMMS - Albertus-Magnus-Gymnasium St. Ingbert sucht den Mega Musical Star" durch kurze, witzige Bewerbungsvideos und anschließende Darbietung der einzelnen Talente. So konnten aber zum Beispiel der Kandidat Sandro P., von der Stimme aus dem Off als sanfter Vollzeit-Esotheriker betitelt, die Jury mit einem den Bäumen gewidmeten Song, den er in einer eigens von ihm erfundenen Sprache darbot, nicht überzeugen. Die Frustration, das Ziel nicht erreichen zu können, nimmt allmählich überhand.

Ein plötzlicher Einsatz der Schulsanitäter sorgt für Unruhe im Publikum. Streberin Mathilda-Josephina bricht plötzlich auf der Bühne zusammen. Doch gleich darauf folgte die Entwarnung - es war alles nur Teil der Handlung. Letztlich gelingt es den Schülern nicht, das Musical zu produzieren. "Diesmal ist uns nichts gelungen. Diesmal haben wir komplett versagt", lautet eine Strophe des abschließend vorgetragenen Liedes. Dennoch stärkt das Projekt, trotz aller Widrigkeiten, den Gemeinschaftssinn aller Beteiligten, denn "in der Nacht beginnt ein neuer Morgen. Dann fangen wir nochmal von vorne an". Passend dazu trugen alle Baustellen-Westen. Die Erkenntnis darüber, was sie falsch gemacht haben und wie wichtig jeder Einzelne, mit individuellen Stärken, innerhalb einer Gruppe ist, welche harte Arbeit hinter so einem Projekt steht, ist die Kernaussage des Musicals. Versagten zwar die Charaktere der Handlung, die Darsteller, die Musiker sowie alle Beteiligten überzeugten jedoch von Anfang bis Ende und sorgten für eine gelungene Aufführung. Schulleiterin Heike Scholz war sichtlich stolz auf alle Mitwirkenden des Projektes: "Das war ein super Abend. Da haben alle mitgemacht, vom Fünftklässler bis zu den ehemaligen Abiturienten. Das war eine klasse Leistung einer richtigen Schulgemeinschaft." Rund 80 Schüler und Lehrer waren an der Produktion beteiligt. Von der Handlung und dem Text, der Musik, der Choreografie über das Bühnenbild und dem Mediendesign bis hin zur Technik - alles war "made by AMG". Unter der Federführung von Frank Hahnhaußen stecken knapp zwei Jahre Vorbereitung in dem Stück. "Ich bin einfach nur begeistert. Sowohl die Proben als auch die Aufführung selbst haben perfekt geklappt, bedenkt man, dass über die Hälfte der Darsteller zum ersten Mal auf der Bühne standen. Auch die Combo und die Technik reagierte punktgenau auf ihre Einsätze", so Hahnhaußen. "Super Gesang", "tolle Musik und tolle Darsteller", waren nur zwei der Meinungen aus dem Publikum, "ich fand vor allem den gesellschaftlichen Bezug sehr interessant" eine weitere.

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