Vom Weiterführen vager Formen

St Ingbert · Einen großen Gestaltungsspielraum trotz stets gleicher Farbwahl dokumentieren die neuen Werke von Max G. Grand-Montagne. Ab Samstag sind sie in seinem Kunstraum in St. Ingbert zu sehen. Überraschend frische Werke werden dem Publikum dann gezeigt.

 Ein Werk Grand-Montagnes aus der Reihe „Santé“. Foto: Brigitte Quack

Ein Werk Grand-Montagnes aus der Reihe „Santé“. Foto: Brigitte Quack

Foto: Brigitte Quack

Auch wenn Max G. Grand-Montagne für seine minimalistischen Kunstwerke stets die gleichen Farben benutzt, herrscht doch ein Riesengestaltungsspielraum. Das zeigt sich einmal mehr in der neuen Ausstellung in seinem St.Ingberter Kunstraum, wo er ab kommenden Samstag überraschend frische Werke in Schwarz-Weiß-Rot zeigt. Zum Einen sind es aus einem zufälligen schwarzen Farbklecks entstandene Variationen, welche die unterschiedlichsten Assoziationen wecken. Man mag sich erinnert fühlen an einen bekannten psychologischen Test, der nach seinem Erfinder Rohrschach-Test benannt wurde und auf der Deutung von Farbklecksen basiert, doch eigentlich geht es hier in erster Linie um die Freude am fantasievollen Weiterführen vager Formen. Klar, dass unsere Wahrnehmung mit ihrem Willen, Bekanntes zu erkennen, des Öfteren menschliche Formen kreiert. Einen Neandertaler vielleicht? Oder einen alten Mann, eine alte Frau? Wer weiß - "Hier kann jeder seine eigene Vorstellung einbringen", gibt der Künstler freimütig zu.

Zum andern zeigt er in dieser Ausstellung großformatige Werke, die er aus einer kleinformatigen Serie entwickelt hat: Im freien Linienschwung gestaltete, reduzierte Formen, die auf dem weißen Grund ebenfalls unterschiedliche Assoziationen zulassen. Geometrische Elemente spielen in Form roter Quadrate oder Rechtecke zwar immer noch eine Rolle, doch insgesamt hat in den neuen Werken die Fantasie mehr Raum, sich zu entfalten. An Grand-Montagnes weniger geometrischen Formen kann sie sich besser entfachen und in Richtung Realität entschweben. Den Weg des Bildhaften, den diese Arbeiten ebnen, geht der St. Ingberter in der dritten ausgestellten Werkgruppe weiter. Zu einer Publikation von Birgit Schöndorf hat er kleine flotte Tuschezeichnungen kreiert, die einen humorvollen Blick auf einen kleinen Teil unserer Gesellschaft werfen. Wenn er diese Blätter mit "Santé" tituliert, dürfte wohl jeder erkennen, dass sich hier vieles um den Alkohol dreht. Last but not least zeigt der Künstler seine neuesten Holzskulpturen, wieder in Schwarz und als gelungene Raumzeichnungen in den Raum gestellt.

"café noir" - Max G. Grand-Montagne. Bis zum 26. Oktober. Kunstraum Max G, Rickertstraße 1 (Eingang Café), Montag bis Samstag 9 bis 17 Uhr, Sonntag 14 bis 18 Uhr. Eröffnung ist am kommenden Samstag um 11 Uhr mit der Kabarettistin Birgit Schöndorf als Ehrengast.

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