. Im St. Ingberter Kulturhaus tagten am Freitag vergangener Woche der Hauptvorstand der Volkshochschulen (VHS) und die Mitgliederversammlung des Verbandes der VHS des Saarlandes, dessen Präsidentin Doris Pack ist, die bis dieses Jahr Mitglied des Europäischen Parlamentes war. Da zeitgleich zu dieser Veranstaltung der Kurs "Berufliche Deutschförderung St. Ingbert " im Haus Vokabeln büffelte, ließ es sich Doris Pack nicht nehmen, den Teilnehmern "Hallo" zu sagen. Die Jüngste im Kurs ist gerade mal 19 Jahre alt, der älteste Deutschlerner knapp 60. Es ist eine bunt gemischte Schülerklasse mit 18 Männern und Frauen unterschiedlicher Kulturkreise. Sie kommen aus Europa, aber auch aus Syrien, Kamerun, Thailand, Sri Lanka oder aus China. Allesamt sind hoch motiviert, sprechen bereits sehr gut Deutsch, da das Level B1 Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Förderprogramm ist, und erhoffen sich eine gesicherte Zukunft in ihrem Gastland. Eine Vermittlungsquote von zwei Dritteln der Sprachabsolventen ins Berufsleben lässt die meisten optimistisch sein.

"In jungen Jahren war ich auch Lehrerin", stieg die 72-jährige Pack ins Gespräch mit den wissbegierigen Schülern ein, die wiederum sich vorstellten. "Was haben Sie gelernt, wo kommen Sie her und sprachen Sie schon vorher Deutsch?" Schnell kam man miteinander ins Gespräch, das Doris Pack gerne noch länger geführt hätte. Vor allem, als sie nach ihrem "Herzensthema Europa" gefragt wurde und danach, warum die Türkei beispielsweise noch nicht in der EU ist. Und schon war man mitten drin in einer politischen Diskussion, die die Kursteilnehmer souverän auf Deutsch führten, was Marika Flierl, Leiterin der St. Ingberter VHS, sehr beeindruckte. Nicht nur das. "Auch für uns sind die Kurse und ihre Teilnehmer mit ihrer Vielfalt eine echte Bereicherung", sagte sie.