Albertus-Magnus-Gymnasium Wenn ein Computer alles beeinflusst

St. Ingbert · Das Albertus Magnus-Gymnasium führte in der St. Ingberter Stadthalle dasMusical „Utopia“ auf.

 Alle Darsteller gemeinsam singen eine Werbesingle für das weltverändernde aber nicht ungefährliche Produkt ein.

Alle Darsteller gemeinsam singen eine Werbesingle für das weltverändernde aber nicht ungefährliche Produkt ein.

Foto: Selina Summer

Ein junges Unternehmen steht kurz vor dem wirtschaftlichen Aus. Die Produkte verkaufen sich nicht, Klagen stehen ins Haus und noch dazu macht der Server Probleme. Die Mitarbeiter sind verzweifelt, bis aus einem erstaunlichen Zufall heraus die Rettung durch ein Gewitter naht. Nach einem Blitzeinschlag beginnt der eigentlich defekte Computer plötzlich zu reden. Und nicht nur das: Er scheint alles zu wissen. „Die Vergangenheit kann man nicht ändern. Aber die Zukunft ist änderbar.“

Getreu diesem Motto entwirft das Team ein neues Produkt: Ein kleiner Kopfhörer, über den jeder mit dem Server verbunden ist und sich von ihm die Zukunft weisen lassen kann. Was verschenke ich zu Weihnachten? Wie steige ich am schnellsten die Karriereleiter nach oben? Wie erobere ich das Herz des Liebsten? Passend zu den schier unendlichen Möglichkeiten erfindet sich die Firma neu. So entsteht Utopia und der „Utopia Ear-Button“ wird ein voller Erfolg. Weltweit verkauft sich das Produkt und sogar hochrangige Politiker beenden Kriege und schließen dank dem Rat des Computers Frieden.

Eine herrliche Welt, oder doch nicht? Während alle nur noch nach den Vorgaben einer intelligenten Maschine leben und ihr eigenständiges Denken mehr und mehr einschränken machen sich ein paar Mitarbeiter des Unternehmens genau das zu Nutzen. Viktoria (Emely Leichner), die in die Buchhaltung abgeschoben wird und Kaffee kocht, hat es auf den Platz ihrer Chefin Betty (Christina Tselios) abgesehen. Und Faye (Lena Scheidt) manipuliert den „Ear-Button“ ihres Kollegen Felix (Torben Bücheler), um ihn von seiner großen Liebe Felicitas (Alyssa Luck) fern zu halten und für sich zu gewinnen.

Das Intrigenspiel hat seine Folgen – und zuletzt muss das Team einsehen, dass es nicht gut gehen kann, wenn das Leben nur noch von einer Maschine beherrscht wird. Selbst entscheiden, die Freiheit haben zu wählen und auf sein Herz zu hören ist eines der höchsten Güter der Menschheit.

Bis die Uraufführung vor einigen tagen endlich startete, arbeitete das rund hundertköpfige Team zwei volle Jahre. Mit der Grundidee fing alles an. Im vergangenen Schuljahr schrieben und komponierten Alyssa Luck, Emely Leichner, Paula Kaufmann, Pascal Ring, Manuel Nothof und Musiklehrer Frank Hahnhaußen Texte und Musikstücke. Das Bühnenbild wurde erstellt und Szenen, Choreographien und Lieder einstudiert. Musikalisch begleitet wurde „Utopia“ von der AMG-Combo. Sogar eine eigenen Internetseite gibt es. An der Produktion wirkten rund 80 Schüler mit: Darsteller, technische Bereiche, Bühnenbild und in die AMG-Combo. Eine rundum professionelle Produktion zu einem aktuellen Thema. Humorvoll, dramatisch, romantisch und gesellschaftskritisch regte das Musikal auch zum Nachdenken an. Gespielt wurde an drei Tagen. Von Donnerstag bis Samstag gehörte die Bühne der Stadthalle „Utopia“.

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