Unterricht mit einem Kommissar

Reinheim/Medelsheim. Stolz sind die Abc-Schützen mit ihren Klassenlehrerinnen Miriam Kruchten und Anna Darsch aus der Schule zum Verkehrsunterricht an den Zebrastreifen in der Reinheimer Saarlandstraße marschiert. Dort wartete Polizeikommissar und Verkehrssicherheitsberater Uwe Grub von der Bexbacher Verkehrsschule mit seinem Streifenwagen. Jetzt wurde es ernst

Reinheim/Medelsheim. Stolz sind die Abc-Schützen mit ihren Klassenlehrerinnen Miriam Kruchten und Anna Darsch aus der Schule zum Verkehrsunterricht an den Zebrastreifen in der Reinheimer Saarlandstraße marschiert. Dort wartete Polizeikommissar und Verkehrssicherheitsberater Uwe Grub von der Bexbacher Verkehrsschule mit seinem Streifenwagen. Jetzt wurde es ernst. Am Straßenrand postiert, erläuterte der Schutzmann die Regeln. Paarweise ging's dann zur anderen Straßenseite. Die Autofahrer hielten, schnell bildete sich ein kleiner Stau. Am Leib trugen die Erstklässler der Grundschule Reinheim, wie auch ihre Mitschüler mit Klassenlehrerin Petra Jordan in der zweiten Grundschule der Gemeinde Gersheim, der Burgschule Medelsheim-Altheim, neue, gelb leuchtende Sicherheitswesten. Sie erhöhen die Sicherheit im Straßenverkehr noch einmal, machen den Schulweg für die Jüngsten noch sicherer.Alle 17 Minuten wird auf Deutschlands Straßen ein Kind unter 15 Jahren von einem Auto erfasst - oft nur deshalb, weil es nicht oder erst viel zu spät gesehen wird. Deshalb sei es wichtig, so Uwe Grub, alle diesjährigen Schulanfänger in Deutschland mit kostenlosen, leuchtend bunten Sicherheitswesten auszustatten.

Umfangreich stellt sich der Verkehrsunterricht dar. So werden schon von Beginn in jedem Jahr innerhalb des Lehrplanes wichtige Bausteine geschult, so die Rektorin Susanne Albrecht. Sie wies darauf hin, dass auch das richtige Verhalten an der Haltestelle, das Besteigen und Verlassen des Schulbusses eingeübt werde. Im dritten Schuljahr kommt das Zweirad dazu. Nach theoretischem Unterricht folgt der Praxisteil in der Jugendverkehrsschule in Bexbach mit der Prüfung zum Fahrradführerschein.

Grub appellierte an die Eltern, sich selbst einmal vor Ort ein Bild über die Verhaltensweise ihrer Kinder im Straßenverkehr zu machen. "Kinder sind geistig und körperlich noch nicht in der Lage, den Straßenverkehr vollständig zu überblicken und sich immer richtig zu verhalten. Sie nehmen die Welt anders wahr und reagieren impulsiver als Erwachsene, " so der uniformierte Verkehrserzieher. Wichtig sei deshalb, Kinder gut vorzubereiten und sie mit dem Weg und der neuen Gegend vertraut zu machen, bevor die Schule startet.

Auch die Hektik am Morgen birgt Gefahren. "Wer es eilig hat, macht Fehler", so Grub. Darüber hinaus hofft er, dass sich mehr Helfer finden, die an den Schulbus-Haltestellen, an Fußgängerüberwegen und gefährlichen Stellen für die Sicherheit der Schulkinder sorgen. Derzeit werde das insbesondere in Herbitzheim umgesetzt, wo sich Einwohner in den Dienst der Schulwegsicherheit stellen. Schüler leben gefährlich: Im Saarland verunglückten jährlich rund 1600 Kinder auf dem Weg zur Schule, damit liegt das Saarland über dem Bundesdurchschnitt. "Kinder sind geistig und körperlich noch nicht in der Lage, den Straßenverkehr vollständig zu überblicken."

Uwe Grub, Jugendverkehrsschule Bexbach

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