St. Ingbert. Sind die besten Tage des St. Ingberter Jazzfestivals gezählt, nachdem im vergangenen Jahr die 25. Auflage noch groß gefeiert worden war? Eine entsprechende Meldung des SR legt dies nahe. Der hat am Mittwoch berichtet, das Festival solle nur noch alle zwei Jahre stattfinden, der langjährige künstlerische Leiter, Peter Kleiß, stehe nicht mehr zur Verfügung. Das St. Ingberter Rathaus legt großen Wert auf die Feststellung, dass das letztlich bindende Votum des Stadtrates noch ausstehe. Oberbürgermeister Hans Wagner bestätigte gestern Abend gegenüber der SZ, der Kulturausschuss habe wegen eines jährlichen Defizites von rund 100 000 Euro ein Aussetzen des Festivals für ein Jahr vorgeschlagen und für einen Zwei-Jahres-Rhythmus in der Folge plädiert. Wagner selbst steht dem Vorschlag positiv gegenüber, könnte sich zudem eine abgespeckte Variante in den Zwischenjahren vorstellen. Für die kommende Woche ist eine Pressekonferenz anberaumt.Unterdessen hat die Nachricht bereits eine Reaktion in den Reihen der Kommunalpolitik ausgelöst. Markus Gestier, Fraktionschef der Unabhängigen Christdemokraten (UCD), schreibt in einer Mitteilung, er bedauere den Ausschuss-Beschluss, das Jazzfestival nur noch alle zwei Jahre stattfinden zu lassen. Gestier: "Bei der Mehrheit der Ausschussmitglieder haben offensichtlich rein finanzielle Aspekte den Ausschlag für diesen Beschluss gegeben, das Jazzfestival nur noch alle zwei Jahre stattfinden zu lassen." Einer konzeptionellen Diskussion habe man sich teilweise gar nicht stellen wollen. Sachfremde Kosten im Zusammenhang mit Planung und Organisation des Jazzfestivals seien zum Teil als Begründung für den Beschluss herangezogen worden. Die UCD-Mitglieder hätten deshalb auch gegen den Vorstoß gestimmt. Der St. Ingberter Jörg Jacob hatte 1987 mit einigen Mitstreitern das Festival aus der Taufe gehoben. Es zog über die Jahre viele Jazz-Größen in die Stadt. > weiterer Bericht auf Seite B 4 mbe