Trampolin Höhenflüge bis unters Hallendach

St. Ingbert · In St. Ingbert zeigen die Sportler beeindruckende Leistungen bei den Landesmeisterschaften für Vereine im Trampolinturnen.

Für einen Moment sieht es so aus, als wenn Maurice Schneider vom TuS Wiebelskirchen durch die Decke der Kurt-Marscholek-Halle in St. Ingbert fliegt. Neben Schneider nehmen Turner aus sieben Vereinsmannschaften an den Landesmeisterschaften der Vereine teil. Ein Team besteht aus acht Springern, von denen jeweils sechs in den einzelnen Durchgängen eingesetzt werden dürfen. Organisiert wurde die Veranstaltung von Jasmin Charouf vom TV St. Ingbert. Sie hatte an diesem Tag einen Vollzeit-Job inne. Neben ihrer Aufgabe als Verantwortliche war sie auch noch als Schwierigkeitsrichterin und Turnerin aktiv.

Eine Übung auf dem Trampolin umfasst zehn Sprünge, was zehn Tuchberührungen entspricht. Sie wird aus dem Anspringen mit dem ersten von einem Strecksprung abweichenden Sprung begonnen. Erlaubt sind Landungen auf beiden Füßen, im Sitzen, auf dem Rücken oder auf dem Bauch. Der letzte Sprung einer Übung muss immer in den Stand geturnt werden.

Eine gute Übung zeichnet sich zum einen durch eine sichere korrekte Ausführung und gestreckte Körperglieder aus (bewertet als Haltung), zum anderen durch eine hohe Schwierigkeit. Die Haltungsnoten bestimmen fünf Kampfrichter. Für zehn perfekte Sprünge kann der Turner pro Richter zehn Punkte bekommen. Von diesen werden die Haltungsabzüge subtrahiert. Die höchste und niedrigste Haltungsnote werden gestrichen und die verbleibenden Noten ergeben die Haltungsnote. Für die Ermittlung des Schwierigkeitswertes sind bis zu zwei Kampfrichter zuständig. Zusätzlich wird die Aufteilung der Elemente auf der Sprungfläche des Trampolins bewertet.

Der 20-Jährige Maurice Schneider vom TuS Wiebelskirchen ist der wohl beste Athlet im Teilnehmerfeld, auch wenn ihm beim letzten Element seiner Kür ein Patzer bei der Landung unterläuft. Schneider kommt vom Geräteturnen und wechselte 2013 zum Trampolinspringen. In dieser Sportart ist er schon bei nationalen und internationalen Wettkämpfen angetreten. „Ich wollte mal was Neues ausprobieren“, antwortete Schneider auf die Frage, warum er vom Geräte- zum Trampolinturnen gewechselt ist. „Nachdem ich ein Studium begonnen habe, wurde mir auch die Trainingsbelastung fürs Geräteturnen von bis zu sechs Tagen pro Woche zu viel. Jetzt trainiere ich ein bis zweimal und nehme nur noch an regionalen Wettkämpfen teil“. Trotz der Reduzierung des Trainings zeigte Schneider eine technisch anspruchsvolle Übung, bei der er neben den gezeigten Elementen mit seiner Körperhaltung beeindruckte.

Sieger bei den Landesmeisterschaften der Vereine wurden die Turner des TB St. Johann Saarbrücken, Zweiter wurde die DJK Elversberg, den dritten Platz belegte das Team des Veranstalters TV St. Ingbert.

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