Tisch der Brüderlichkeit für alle

Gersheim · Im Rahmen eines Gottesdienstes in der Pfarrkirche St. Alban ist jetzt das neue Pastoralteam der Pfarreiengemeinschaft Gersheim eingeführt worden. Pfarrer Krystian Scheliga erhielt seine Ernennungsurkunde.

Der saarpfälzische Dekan Pirmin Weber führte während eines feierlichen Gottesdienstes das neue Pastoralteam der Pfarreiengemeinschaft Gersheim ein. In der voll besetzten Gersheimer Pfarrkirche St. Alban sprach er von einem weiteren Schritt zur Umstrukturierung der Pfarreienlandschaft in der Diözese Speyer als Teil des Pastoralkonzeptes 2015. Er kündigte einen spannenden Weg an, den die Christen im Bliestal mit ihrem neuen Pfarrer Krystian Scheliga gehen werden. Dieser wählte als Grundlage die visionäre Rede des amerikanischen Bürgerrechtlers und Pfarrers Martin Luther King, die er anlässlich des Marsches auf Washington für Arbeit und Freiheit, an dem mehr als 250 000 Menschen teilnahmen, am 28. August 1963 in Washington D.C. gehalten hatte. "Ich habe einen Traum", dass jeder Mensch vor der Schöpfung gleich erschaffen sei, so formulierte es damals King. Scheliga brach den Satz auf seinen neuen Wirkungsbereich herunter, wünschte sich, dass alle Menschen, von Utweiler bis Breitfurt, gemeinsam am Tisch der Brüderlichkeit sitzen sollten.

Auch sei es sein Ziel, Gersheim und seine Umgebung zu einer Oase der Freiheit und Gerechtigkeit werden zu lassen und dass in der Kirche jedermann Platz finden werde. Nachdem ihm der Dekan die Ernennungsurkunde des Bischofs ausgehändigt hatte, legte Scheliga mit der Formulierung, er sei dazu mit Gottes Hilfe bereit, sein Gelübde ab. Ihm folgten die Mitglieder des Pastoralteams und Verantwortliche in den Räten. Musikalisch wurde der Festgottesdienst durch einen Gemeinschaftschor der Kirchenchöre Gersheim, Medelsheim und Niedergailbach unter der Leitung von Rosel Engel und Hanna Rabung, der Organistin Melanie Hesseler sowie dem Musikverein Gersheim mit Dirigent Björn Weinmann begleitet.

Besondere Gäste waren der Rohrbacher Pfarrer Marcin Brylka, der aus dem gleichen schlesischen Diözese stammt und gemeinsam mit Pfarrer Scheliga das Priesterseminar besucht hatte, sowie Pastoralreferent Carlo Wingerter, der den Weg Scheligas die letzten 13 Jahren in der Pfarrei Herz Jesu Simten begleitet hatte.

Gersheims Bürgermeister Alexander Rubeck (CDU) erinnerte daran, dass sich der neue Papst Franziskus für sein Pontifikat ausgesucht habe, dass die Kirche ein Ort der Umkehr und der Verzeihung sei, an dem sich Wahrheit in Liebe ausdrücken solle. In einer Zeit des Umbruchs streckte Rubeck die Hand zur Zusammenarbeit aus, mahnte aber gleichzeitig mit einem Wort des ehemaligen französischen Bischofs Jacques Gaillot: "Eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts".

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