Kinderferienprogramm Tierische Ferienbegleiter zum Verlieben

St. Ingbert/Rohrbach · Nach der Zirkuswoche ging es beim Ferienprogramm der Stadt St. Ingbert in die Natur: Bei der Wald- und Biosphärenwoche waren drei Esel zu Gast. Tierisch cool – fanden die Kinder.

 Neben den Kindern hatte auch Jugendpflegerin Julia Klesen (links) ihren Spaß am Umgang mit den Eseln. Eine Wanderung mit den drei nicht allzu störrischen Grautieren war Teil des Kinderferienprogramms der Stadt.

Neben den Kindern hatte auch Jugendpflegerin Julia Klesen (links) ihren Spaß am Umgang mit den Eseln. Eine Wanderung mit den drei nicht allzu störrischen Grautieren war Teil des Kinderferienprogramms der Stadt.

Foto: Cornelia Jung

Mit dem Ferienprogramm des Jugendbüros der Stadt St. Ingbert wird Kindern und Jugendlichen von sechs bis 13 Jahren in den Sommerferien einiges geboten. Es versprach zwei Wochen Abwechslung und Spaß. Während sich in der ersten Woche alles um den Zirkus drehte, führte der Weg in der zweiten Hälfte aus dem Zirkuszelt heraus in Wald und auf die Wiesen. Denn es war eine Wald- und Biosphärenwoche angesagt. Bereits am ersten Tag waren die 40 Jungen und Mädchen am Glashütter Weiher voll in ihrem Element. Hütten bauen aus Naturmaterialien stand auf dem Programm.

Zuerst lernte sich die Gruppe kennen und dann „durften sich die Kinder nach ihren Wünschen ausleben und machen, worauf sie gerade Lust hatten“, wie Jugendpflegerein Julia Klesen sagt. Da wurden nicht nur „Waldunterkünfte“ gebaut, sondern auch gebastelt und Spiele gemacht. Etwas ganz besonderes gab es am zweiten Tag. Da kamen drei spezielle Besucher, die dem Tag den Rhythmus vorgaben. Hätte man an sie Sympathiepunkte vergeben können, dann hätten die drei Esel Anton, Bruno und Fridolin die volle Punktzahl erreicht. „Ich habe mich verliebt“, gesteht ein Mädchen nach der Wanderung mit den drei Grautieren des Völklinger Vereins Maltiz.

In zwei Gruppen gingen die Kinder mit Arnulf Staap, seinem Hund und den drei Wallachen, die zwischen elf und 15 Jahre alt sind, mit den Eseln spazieren. Esel haben einen Rundumblick, sind vorsichtig, haben eine ruhige Art und „sind einfach nur süß“, wie die Kinder feststellten. Staap musste gar nicht viel über das Wesen der Tiere erzählen, die schon mal stehen blieben, wenn ihnen ein Ast über dem Weg suspekt vorkam und sie deshalb nicht weitergehen wollten. „Die Erfahrungen haben die Kinder unterwegs selbst gemacht“, so Staap. Obwohl es keine Reittiere sind, wurden die Tiere von den Kindern nicht aus den Augen gelassen und umschwärmt. „Bitte den Esel nicht küssen“, muss sein Besitzer das innige Verhältnis der Kinder zu seinen Tieren zwischendurch mal etwas lockern. Jeder möchte die Esel mal striegeln, die Hufe auskratzen und vor allem intensiv streicheln.

Diese erste Kontaktaufnahme beim Säubern sei wichtig, sagt Staap. Er sehe sich nicht als Lehrer, obwohl die Kinder einen Lernprozess durchmachen, wie er sagt. Dafür braucht es keinen erhobenen Zeigefinger, sondern Achtsamkeit im Umgang mit den Tieren, die selbst sehr aufmerksam durch die Landschaft gehen und schmale Wege sehr vorsichtig erst dann begehen, wenn sie sich sicher fühlen. Da hilft auch kein aufgeregtes Schreien oder Rufen ihrer jungen Begleiter. Das merkten die Kinder recht schnell. So ein Eselspaziergang ist was Tolles, stellten auch die zwei Jugendpfleger und die fünf Betreuer fest. Wie hatte es Arnulf Staap von Maltiz gesagt? „Es geht darum, das soziale und angenehme Wesen der Esel zu erfahren, ihre Ruhe und Gelassenheit.“

Und das übertrug sich auch auf die Teilnehmer des Ferienprogramms. Bevor die zweite Gruppe zum Spaziergang mit den Eseln aufbrechen konnte, wurden die Esel vorbereitet, die Packsättel aufgesetzt, mit Wasser befüllt und einiges mehr. „Jetzt müsst ihr erstmal arbeiten“, kündigte Staap an. „Cool“, antwortete ein Mädchen. Oberbürgermeister Hans Wagner, der zu Besuch war, staunte: „So begeistert waren die Kinder beim Ferienprogramm noch nie, wie hier mit den Tieren. Alle konnten sie streicheln. Es war genug Fell für alle da.“ Tierisch ging das Ferienprogramm weiter. Am gestrigen Mittwoch war der Besuch eines Tierparks in Frankreich geplant und am morgigen Freitag steht ein Besuch beim Imker auf dem Programm. Zwischendurch geht es wieder auf Entdeckungstour durch den Wald.

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