Theophil Gallo auf der Zielgeraden

Niederwürzbach · Mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen biegen die Sozialdemokraten im Saarpfalz-Kreis auf die Zielgeraden zu den anstehenden Wahlen am kommenden Wochenende ein. Das war deutlich bei ihrer „Entspurtveranstaltung“ in Niederwürzbach zu spüren. Im Mittelpunkt: ein gut aufgelegter Landrats-Kandidat Theophil Gallo.

 SPD-Landrats-Kandidat Theophil Gallo (Mitte) mit dem SPD-Landesvorsitzenden Heiko Maas und der Niederwürzbacher SPD-Spitzen-Kandidatin Petra Linz. Foto: Erich Schwarz

SPD-Landrats-Kandidat Theophil Gallo (Mitte) mit dem SPD-Landesvorsitzenden Heiko Maas und der Niederwürzbacher SPD-Spitzen-Kandidatin Petra Linz. Foto: Erich Schwarz

Foto: Erich Schwarz

Es war nicht die klassische Abschlussveranstaltung, die die Genossen für ihren Landratskandidaten in der Würzbachhalle inszeniert hatten. Man nannte es "Endspurtveranstaltung", und damit war auch sozusagen schon die Richtung vorgegeben: Der Wahlkampf geht in die letzte Runde und jeder Redner bemühte den "Kampf um jede Stimme". Theophil Gallo will seinen sozialdemokratischen Landrat beerben, dessen Person den Saarpfalz-Kreis über Jahrzehnte geprägt hat. Im kommenden Jahr geht Clemens Lindemann in den Ruhestand. Und natürlich wissen die Sozialdemokraten, dass seine guten Wahlergebnisse auch auf eine reine Personenwahl zurückgehen. Insofern hat es der "neue" Sozialdemokrat schwer, aber davon war beim Endspurt nichts zu merken. Die Würzbachhalle, in der Mitte abgetrennt, war voll besetzt und man hatte einen enormen Aufwand betrieben. Der Moderator des Abends, Kabarettist Christof Scheid, ließ als Stimmenimitator neben den Altkanzlern Willy Brandt und Gerhard Schröder sogar Papst Johannes Paul II. aus dem Himmel heraus für Theophil Gallo Werbung machen. Ganz aus dieser Jetztzeit indes die Politprominenz, die eigens für diesen Endspurt angereist war: Der Fraktionsvorsitzende der SPD im Landtag, Stefan Pauluhn, Justizminister Reinhold Jost und eben der noch amtierende Landrat Lindemann.

Aus Berlin war sogar Bundesjustiz- und Verbraucherminister Heiko Maas eingeflogen, er machte dem Kandidaten Mut. Aus vielen Wahlkämpfen wisse er aus eigener leidvoller Erfahrung, dass das "was da so manchmal aus Berlin kam" im regionalen Wahlkampf nicht immer sehr hilfreich war: "Aber dieses Mal ist es anders. Aus Berlin kommen im Moment nur gute Botschaften", so seine Sichtweise. Und er pries den Mindestlohn, die Rente ab 63 und die Mütterrente ebenso wie die Deckelung der Mietpreise an. Neben dem Landratskandidaten gab auch vom Landesvorsitzenden noch eine gehörige Portion Werbung und Lob für Petra Linz, die örtliche Ortsvorsteherkandidatin der Sozialdemokraten. Viel Applaus der zahlreichen Genossinnen und Genossen dann für den derzeitigen Amtsinhaber. Der hielt eine fulminante Laudatio auf den Kandidaten, pries unter anderem dessen Zielgerichtetheit ("passionierter Jogger") ebenso wie auch dessen christliche Wurzeln ("er war wie ich lange Zeit Messdiener") an. Und als Höhepunkt dann die Endspurtrede des Kandidaten selbst. Sehr wohltuend: Es gab nicht einen Seitenhieb in Richtung Herausforderer. Der promovierte Jurist Gallo dankte in sehr bewegten Worten all seinen Mitstreitern, nachdem er zuvor noch einmal die Schwerpunkte seines Programmes skizziert hatte. Im Geiste des jetzigen Amtsinhabers wolle er den Saarpfalz Kreis weiter voranbringen, gleichwohl auch eigene Impulse setzen. Lob gab es auch gleich schon für die Kreisverwaltung, die hervorragend arbeite. Er werde auch mit den Mitarbeitern der Verwaltung Einzelgespräche führen, denn dort gäbe es sicherlich ein "enormes Potenzial".

Stimmliches Potenzial zeigte der Kandidat dann auch, schließlich wurde die Veranstaltung auch vom Bexbacher Schubert-Chor umrahmt - in dem Gallo seit Jahren als aktiver Sänger dabei ist.

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