Tatütata – der Notarzt ist bald schneller da

Erfweiler-Ehlingen · Über Leben und Tod entscheiden oft Sekunden. Deshalb muss der Rettungsdienst schnell vor Ort sein. Im Mandelbachtal soll das ab Herbst besser funktionieren, denn dann gibt es eine neue Rettungswache an einem neuen Standort.

In Mandelbachtal entsteht für 350 000 Euro eine neue Rettungswache, die inzwischen ihre äußere Gestalt angenommen hat. Im Gewerbegebiet Richtung Aßweiler ist der Neubau errichtet worden und findet dort eine verkehrsgünstige Lage zwischen Blieskastel und dem Mandelbachtal.

"Am 1. Oktober soll der erste Rettungseinsatz von dieser Wache gestartet werden", sagt DRK-Kreisgeschäftsführer Roland Engel, dessen Organisation die Wache betreiben wird. Gebaut wird sie unterdessen vom Saarländischen Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (zrf) in Bexbach, der auch den Bedarf für den neuen Standort ermittelt hat. "In einem Gutachten war ermittelt worden, dass die vom saarländischen Rettungsdienstgesetz geforderte Eintreffzeit des Rettungswagens nicht überall in der Region gewährleistet wird", sagt zrf-Sprecher Lukas Hoor. Das Gesetz verlangt, dass in 95 Prozent der Fälle ein Rettungswagen nach spätestens zwölf Minuten beim Notfallpatienten sein muss. "Diese Vorgabe wurde nicht eingehalten. Mit dem neuen Standort erreichen wir dieses Ziel", sagt Hoor. In Blieskastel sind aktuell zwei Rettungswagen stationiert, einer rund um die Uhr und einer nur tagsüber. Der Zwölf-Stunden-Rettungswagen wird nach Erfweiler-Ehlingen verlegt und dort rund um die Uhr besetzt werden. Insbesondere Erfweiler-Ehlingen und Ormesheim, die Strecke bis Habkirchen und Bliesmengen, aber auch die Ortsteile Blieskastels sollen schneller erreicht werden. Neben der Wache baut der DRK-Kreisverband im Anschluss - Baubeginn ist im Herbst - ein Logistikzentrum.

Dort werden Lager- und Schulungsräume sowie eine große Fahrzeughalle errichtet, kündigt Engel an. Die neue Rettungswache verfügt über eine Regenwasserzisterne, die Energie wird aus Erdwärme gewonnen, sagt Planer Thomas Rausch. Massivholzwände im Inneren und eine Lüftungsanlage sorgen in dem Passivhaus für gemütliches Klima. Schließlich werden die Fahrzeugbesatzungen in der Wache Tag und Nacht verbringen, wenn sie keinen Einsatz haben. Aber die wird es geben, denn dem Gebiet Mandelbachtal werden 700 Notfalleinsätze im Jahr zugerechnet.

Allein in Ormesheim sind es 160, in den übrigen Ortsteilen des Mandelbachtals zwischen 50 und 60. "Der Rettungsdienst wird diese Orte deutlich schneller erreichen als heute", sagt Engel und spricht von einem deutlichen Qualitätsgewinn.

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