SZ-Serie zur Evakuierung kommt in eine Ausstellung

Saarpfalz-Kreis · Auf großes Echo in der Leserschaft stieß die SZ-Serie „Evakuierung 1939“, die im September und Oktober veröffentlicht wurde. Aus den damaligen Evakuierungsgebieten, vor allem aus Main- und Oberfranken, gab es eine ganz ungewöhnliche Resonanz.

 Jens Kraus, pädagogischer Leiter des Fränkische Schweiz-Museums, war von der SZ-Serie begeistert. Foto: Thorsten Wolf

Jens Kraus, pädagogischer Leiter des Fränkische Schweiz-Museums, war von der SZ-Serie begeistert. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf
 Dieses Foto aus der Serie zeigt den Evakuierungstreck in Einöd im September 1939. Foto: Ortsarchiv Einöd/Repro: Thorsten Wolf

Dieses Foto aus der Serie zeigt den Evakuierungstreck in Einöd im September 1939. Foto: Ortsarchiv Einöd/Repro: Thorsten Wolf

Foto: Ortsarchiv Einöd/Repro: Thorsten Wolf

Anfang September 1939 begann eine der großen Räumungsaktionen in vielen Orten und Dörfern in der Saarpfalz. Zwischen Einöd, Erfweiler-Ehlingen, Witterheim und Utweiler wurden Tausende zwangsevakuiert. Sie lebten in der "Roten Zone" - einem Kampfgebiet hinter dem Westwall.

SZ-Redakteur Jürgen Neumann hatte für die Serie zu diesem Thema über Monate hinweg mit hunderten Zeitzeugen zwischen Einöd und der lothringischen Grenze gesprochen, unzählige Fotos bekommen und in Orts- und Stadtarchiven in bis dato unbekannten Quellen recherchiert. Die Serie wurde im September und Oktober in sieben Teilen in den Ausgaben Homburg und St. Ingbert und im Pfälzischen Merkur veröffentlicht.

Ende Oktober meldete sich Jens Kraus aus dem fränkischen Tüchersfeld. Er ist der stellvertretende Leiter des Fränkische-Schweiz-Museums und dort auch für die Pädagogik zuständig. Der promovierte Archäologe arbeitet seit zehn Jahren in Franken. Der 38-Jährige, der aus St. Ingbert stammt, erklärte bei einem Besuch in der Redaktion, seine Idee: "Ab Juli 2015 wird es eine Ausstellung geben, in deren Mittelpunkt die Evakuierung 1939 steht." Die SZ-Serie werde innerhalb der Ausstellung bis zum Jahresende 2015 präsentiert. Den Festvortrag zur Ausstellungseröffnung solle der Autor der Serie halten. Zudem sollen Briefe aus der Evakuierungszeit, Plakate und weitere Fotos gezeigt werden. Landkarten sollen den Besuchern das "ferne Saargebiet" zeigen. Zudem sollen in einem medien-pädagogischen Bereich vor allem Schülerinnen und Schüler über die damalige Zeit angesprochen und informiert werden. Workshops zur Geschichte und Diskussionsforen zur Evakuierung 1939 aus der Roten Zone sollen die schwierige Zeit für die Menschen aus der Saarpfalz, aber auch für die Menschen in Franken begreifbarer machen.

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