Suche nach neuer Wasserfläche

St Ingbert · Im St. Ingberter Rathaus haben sich erstmals alle getroffen, die mit der Schließung des Bewegungsbades im Kreiskrankenhaus unmittelbar zu tun haben. Die Vertreter der kommunalen Klinik und der Vereine, deren Übungsstunden jetzt entfallen, aber auch Stadt und Stadtwerke führten ein konstruktives Gespräch. Schnelle Ersatzlösungen sind allerdings noch nicht in Sicht.

 Für das beliebte Babyschwimmen in St. Ingbert wird weiter ein geeignetes Schwimmbecken gesucht, nachdem das Bewegungsbad im Kreiskrankenhaus nicht mehr genutzt werden kann. Foto: Gunter Daniel

Für das beliebte Babyschwimmen in St. Ingbert wird weiter ein geeignetes Schwimmbecken gesucht, nachdem das Bewegungsbad im Kreiskrankenhaus nicht mehr genutzt werden kann. Foto: Gunter Daniel

Foto: Gunter Daniel

. Soviel runder Tisch wie am Montagnachmittag im Besprechungszimmer des St. Ingberter Rathauses war schon lange nicht mehr. Zum Thema Therapiebecken im Kreiskrankenhaus saßen auf Vermittlung des Oberbürgermeisters noch einmal alle zusammen, die in den vergangenen Wochen Argumente pro und kontra seiner am 15. Juli erfolgten Schließung öffentlich gemacht hatten. Vertreter der Schwimmfreunde und der Rheuma-Liga auf der einen Seite sowie die Vertreter des Kreiskrankenhauses als Gegenpart sorgten für eine rege, stets sachliche Diskussion.

Das Happy End blieb dem Treffen aber versagt. Eine schnelle Lösung, die das geschlossene Becken ersetzt, wird intensiv gesucht, sie ist aber schwer zu finden. Landrat Theophil Gallo als Aufsichtsratsvorsitzender und Thorsten Eich als Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses zählten die vielen Sachzwänge auf, die zur Schließung des Bewegungsbades führten.

Medizinisch-hygienische Gründe wurden genannt, die fehlende Wirtschaftlichkeit eines Weiterbetriebs ins Feld geführt. An diesen Fakten prallten auch die Vorschläge ab, die Claudia Koch als neue Vorsitzende und Christa Jose als Kursleiterin des Schwimmfreunde St. Ingbert für eine Fortführung von deren so nachgefragtem Babyschwimmen im Kreiskrankenhaus machten. Weder eine Gnadenfrist, die wenigstens die schon gebuchten Kurse bis Ende November ermöglicht hätte, noch eine Ausgliederung des Badbereichs aus der Klinik erwiesen sich als umsetzbar.

Und auch die Verweise der Rheuma-Liga (Elisabeth Brauer: "Weniger Stunden im Wasser bedeuten mehr Tabletten") auf hunderte Teilnehmer am Funktionstraining waren letztlich nur Belege, wie sehr das Becken mit dem warmen Wasser von seinen Nutzern vermisst wird. Doch ganz ohne Hoffnungsschimmer blieb der runde Tisch doch nicht. Für den sorgte zunächst Hubert Wagner. Der Geschäftsführer der Bäderbesitzgesellschaft des "blau" verwies nochmals auf eine bauliche Erweiterung, über die bei der St. Ingberter Wasserwelt nachgedacht wird.

Derzeit werde die Wasserflächenberechnung für St. Ingbert erneuert. In diesem Rahmen sei ein neues Lehrschwimmbecken möglich, das in der Rischbachschule bestehende Becken ersetzen könnte. Wagner: "Wir arbeiten an der Kostenschätzung, damit wir die Investitions- und vor allem die dauerhaften Betriebskosten eines solchen Neubaus einschätzen können." Der Stadtwerke-Chef zeigte zugleich die Bereitschaft, auch den Zeit- und Wassertemperaturbedarf des Babyschwimmens und der Rheuma-Liga in eine solche Planung miteinzubeziehen. Zugleich machte Hubert Wagner aber klar, dass auch dies keine schnelle Ersatzlösung für das geschlossene Bewegungsbad bedeute. Liege, wie erwartet, bis Oktober das Prüfergebnis vor, könnte noch in diesem Jahr eine Entscheidung für ein neues Lehrschwimmbecken fallen. "Selbst bei großem Optimismus muss man mit anderthalb Jahren Bauzeit rechnen", meinte der Geschäftsführer.

 Das Therapiebecken im Kreiskrankenhaus ist inzwischen geschlossen. Foto: Cornelia Jung

Das Therapiebecken im Kreiskrankenhaus ist inzwischen geschlossen. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Ein kurzfristiger Lichtblick könnte sich im Elstersteinpark zeigen. Im dortigen Kurheim des DRK gibt es ein Therapiebecken, das derzeit wohl die einzige Alternative in St. Ingbert zum Kreiskrankenhaus-Becken sein könnte. Offen blieb jedoch, wie es um die Kapazitäten im Kurheim und die Bereitschaft seines Betreibers, an andere Nutzer zu vermieten, steht. Landrat Theophil Gallo und Oberbürgermeister Hans Wagner versprachen aber, sich beim DRK im Interesse der Schwimmfreunde und der Rheuma-Liga für eine Nutzung dieser Alternative einzusetzen.

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