Sturm lässt viele Bäume stürzen

St Ingbert/Bliestal · Umgefallene Bäume und Verkehrsschilder, Starkregen: Am Sonntagabend rauschte ein Sturmtief über unsere Region. Der Glashütter Weiher wurde sogar für kurze Zeit durch einen umgestürzten Baum von der Außenwelt abgeschnitten. Auch die Autobahn blieb von dem Unwetter nicht verschont. Sogar eine Bahnlinie war blockiert.

 Teilweise in Schwindel erregender Höhe, wie hier in der Gollensteinstraße in Blieskastel, musste die Feuerwehr gebrochene Äste absägen. Foto: Feuerwehr Blieskastel

Teilweise in Schwindel erregender Höhe, wie hier in der Gollensteinstraße in Blieskastel, musste die Feuerwehr gebrochene Äste absägen. Foto: Feuerwehr Blieskastel

Foto: Feuerwehr Blieskastel

Ein Unwetter über St. Ingbert hielt am Sonntagabend Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei in der Region in Atem. Zahlreiche Anrufe wegen umgestürzter Bäume gingen bei der Polizei St. Ingbert ein (die SZ berichtete kurz). Auf der L 235 zwischen Rittersmühle und Niederwürzbach blockierten mehrere Bäume die Fahrbahn. Der Glashütter Weiher wurde durch einen umgestürzten Baum "von der Außenwelt abgeschnitten". Besucher des Weihers konnten diesen mit ihren Fahrzeugen nicht mehr verlassen und mussten warten, bis die Feuerwehr wieder für freie Bahn gesorgt hatte. An der Mühlwaldschule wurde ein Fahrzeug von einem umgestürzten Baum getroffen. Personen kamen nicht zu Schaden.

In der Dudweiler Straße fiel ein Bauzaun über eine Länge von 26 Metern um und ragte teilweise in die Fahrbahn. Auch die Autobahn blieb von dem Unwetter nicht verschont. Teilweise große Äste und Blattwerk verlangten den Verkehrsteilnehmern eine besonders vorsichtige Fahrweise ab. Zu Unfällen kam es nicht. Auf der Fechinger Talbrücke mussten schief gedrückte Sichtblenden auf der Schutzplanke über mehrere Meter durch Einsatzkräfte der Polizei abgebaut werden. Im Innovationspark machte sich die Außenbestuhlung einer Gaststätte selbstständig und verteilte sich auf dem Gelände. Durch den Einsatz der Feuerwehr konnten die Straßen wieder geräumt werden, so dass gegen 22 Uhr wieder Normalität einkehrte.

Glück im Unglück hatte am Sonntagabend auch die Bevölkerung der Stadt Blieskastel bei dem Sommer-Unwetter. Niemand wurde verletzt oder kam zu Schaden. Dennoch hatten die Löschbezirke der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Blieskastel alle Hände voll zu tun. 36 Alarmierungen innerhalb weniger Minuten brachten die Löschbezirke an die Belastungsgrenze.

Gegen 20 Uhr rauschte das Sturmtief über die Barockstadt, Äste brachen ab, Verkehrsschilder fielen um, Starkregen behinderte die Sicht, Ziegeln fielen von den Dächern, ganze Bäume blockierten Straßenzüge. Die Bahnlinie zwischen Lautzkirchen und Niederwürzbach sowie die Landstraße L 111 zwischen Lautzkirchen und Niederwürzbach waren blockiert und es war bis gestern Nachmittag wegen Baumfall voll gesperrt. Gegen 20 Uhr begann die Alarmierungswelle für den ersten Löschbezirk in Breitfurt. Kurz darauf alarmierte die Berufsfeuerwehr Saarbrücken mehrere Löschbezirke der Freiwilligen Feuerwehr Blieskastel zu Unwettereinsätzen. Die Löschbezirke Mitte, Aßweiler, Bierbach, Biesingen, Breitfurt, Mimbach, Webenheim und Niederwürzbach waren im Dauereinsatz. In der Feuerwache in Blieskastel-Mitte wurden die Einsätze geführt. Michael Nehlig, Stadtwehrführer und Einsatzleiter, ließ eine "Technische Einsatzleitung" errichten. "Gerade Flächenlagen, wie Sturm oder Hochwasser, betreffen oftmals nicht nur eine Gemeinde, sondern mehrere. Hier kommt eine Notrufabfrage-Leitstelle schnell an ihre Grenzen. Deswegen bilden wir eine Technische Einsatzleitung, um die vielen Einsätze in der kurzen Zeit zu koordinieren". Insgesamt wurden durch das Personal der Technischen Einsatzleitung über 40 Einsätze mit 23 Einsatzfahrzeugen und 132 Feuerwehrleuten in den Stadtgebieten Blieskastel-Mitte, Lautzkirchen, Alschbach, Aßweiler, Bierbach, Biesingen, Breitfurt, Mimbach, Webenheim und Niederwürzbach disponiert.

Bei den meisten Einsatzstellen mussten mit der Motorkettensäge Äste entfernt oder Bäume zersägt werden. Einige Einsatzstellen waren nur über die Drehleiter erreichbar. Zwischen Niederwürzbach und Lautzkirchen kämpften sich die Feuerwehren von Blieskastel-Mitte, Biesingen und Niederwürzbach zu über 15 gefallenen Bäumen durch. Gegen ein Uhr übernahm die Straßenmeisterei die Einsatzstelle und die Baumfällungen.

Die Beseitigung der Gefahrenstellen wurde auf den nächsten Tag vertagt. Es waren einfach zu viele Bäume , die in Mitleidenschaft gezogen worden waren und ebenfalls schräg standen. Die Landstraße zwischen Mimbach und Böckweiler blieb gestern noch ein Zeit lang gesperrt.

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