Stolpersteine sollen an St. Ingberter Opfer der Nazi-Diktatur erinnern

St Ingbert · Der St. Ingberter Stadtrat hat sich in seiner jüngsten Sitzung dafür ausgesprochen, in der Stadt sogenannte Stolpersteine verlegen zu lassen, um an die Vertriebenen und Getöteten während der Nazi-Diktatur zu erinnern.

 Gunter Demnig mit einem „Stolperstein“. Foto: Andreas Engel

Gunter Demnig mit einem „Stolperstein“. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

Lediglich die Fraktion der Linken lehnte den Antrag der Grünen ab.

Grünen-Sprecher Jürgen Berthold hatte den Antrag begründet: "Wir wollen mit diesen Steinen der Opfer des Nazionalsozialismus gedenken und ihnen wieder einen Namen geben." Der Kölner Bildhauer und Künstler Gunter Demnig hat bereits in vielen verschiedenen Städten und Gemeinden solche Steine als Mahnmale verlegt. Aus den Unterlagen des Stadtrates geht hervor, seit 1990 seien es in Deutschland und im Ausland insgesamt über 32 000 gewesen. Auch in der Biosphäre, in Blieskastel, Gersheim und Niedergailbach finden sich die ebenerdig verlegten Gedenksteine.

Die Herstellung der Stolpersteine erfolge ausschließlich in Handarbeit, teilt die Stadt weiter mit. Der Text auf der Messingplatte beginne in der Regel mit den Worten "Hier wohnte" und weise dann Namen, Geburtsjahrgang, häufig Deportationsjahr und Todesort aus. Zudem sei ein auf den Einzelfall bezogener Text zu lesen. Ein Stein kostet inklusive Verlegung 120 Euro.

Das Stadtarchiv hat bislang 31 St. Ingberter als Opfer in Konzentrationslagern nachgewiesen. Private Spenden sollen die Aktion ermöglichen. Nach Auskunft der Stadt haben sich schon einige Bürger bereiterklärt. Der Künstler Gunter Demnig soll seine Arbeit im St. Ingberter Stadtrat vorstellen.

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