Vollversammlung der SPD Klare Mehrheit für Meiers Kandidatur

St. Ingbert · Der SPD-Stadtverband nominiert Sven Meier als OB-Bewerber. SPD-Ehrenvorsitz für Winfried Brandenburg.

 Alt-OB Winfried Brandenburg (links) wurde in der Versammlung, die Sven Meier (rechts) als OB-Kandidaten für 2019 nominierte, zum Ehrenvorsitzenden des SPD-Ortsvereins ernannt.

Alt-OB Winfried Brandenburg (links) wurde in der Versammlung, die Sven Meier (rechts) als OB-Kandidaten für 2019 nominierte, zum Ehrenvorsitzenden des SPD-Ortsvereins ernannt.

Foto: Cornelia Jung

Sie war von ihren Mitgliedern mit Spannung erwartet worden, diese Vollversammlung der St. Ingberter SPD am vergangenen Freitag im Waschhaus des ehemaligen Drahtwerkes. Denn der Kandidat für die Oberbürgermeisterwahl im kommenden Jahr sollte nominiert und ein neuer Ehrenvorsitzender des SPD-Ortsvereins ernannt werden.

Wie der Kreisvorsitzende der SPD Saarpfalz, Stefan Pauluhn, zu Beginn sagte, verleihe man den Ehrenvorsitz an eine besondere Person St. Ingberts, „die diese Stadt über Jahrzehnte geprägt und ihr seinen Stempel aufgedrückt hat“. Die Rede war vom ehemaligen OB Winfried Brandenburg, der mit seinem ausgleichenden Wesen alle mitgenommen habe und sein ganzes Leben für die Stadt gearbeitet habe. Siegfried Thiel, der Brandenburg seit 60 Jahren kennt, hielt die Laudatio und skizzierte Brandenburgs Werdegang in Partei und Rathaus. „Unter Winfried Brandenburg erlebte die SPD in St. Ingbert ihre wohl erfolgreichste Periode der Nachkriegsgeschichte“, so Thiel.

Besondere Bedeutung komme Brandenburg als erster sozialdemokratischer Rathauschef der Stadt zu, ein Amt, das er 20 Jahre ausgeübt habe. Unter ihm habe die Stadt einen bedeutenden wirtschaftlichen Aufstieg erlebt, „wandelte sich von einer von Kohle und Stahl geprägten Industriestadt zu einem modernen Produktions- und Dienstleistungsstandort.“ Er habe mit seiner Sparsamkeit aber ebenso den Grundstein dafür gelegt, dass die Stadt heute die finanzstärkste im Saarland ist. Nicht zuletzt sei der ehemalige Verwaltungschef in der Bevölkerung verwurzelt und konsensstiftend gewesen. Mit der Ernennung wolle man der Öffentlichkeit vor Augen führen, was die SPD für St. Ingbert zu leisten vermochte und was sie auch in Zukunft mit einem OB aus ihren Reihen zu leisten vermag. Brandenburg bedankte sich und war gerührt, dass der MGV Josefstal ihm zu Ehren extra „Brüder zur Sonne zur Freiheit“ einstudiert hatte.

Mit diesem Lied und den Grußworten aus dem Landesverband der SPD eingestimmt, ging es an die Wahl ihres OB-Kandidaten. Für Sven Meier, den die Stadtverbandskonferenz im Vorfeld einstimmig nominiert hatte, stimmten 89 Prozent seiner Parteigenossen. Meier hielt eine kämpferische Rede. Mit ihm würde St. Ingbert unter Wahrung der Tradition zu einer modernen Stadt mit positivem Image entwickelt, wie sie es bereits zu Brandenburgs Zeiten gehabt hätte. Mit ihm würden Flächen für Betriebe, Dienstleistungen sowie bezahlbaren Wohnraum geschaffen – für Arbeit und Ausbildung sowie gegen die Abwanderung.

Meier sprach sich für den Verbleib der Unteren Bauaufsicht als wichtigem „Instrument der Wirtschaftsförderung“ in St. Ingbert aus, genauso wie für die Schaffung einer Gebundenen Ganztags-Grundschule und der weiteren Entwicklung des MINT-Campus auf der Alten Schmelz. Die Sicherheit, Entwicklung der Ortsteile, die soziale Stadt, gebührenfreie Kitas – das seien seine Themen, wenn er als OB gewählt werde.

Er werde oft gefragt, warum er noch einmal antrete, obwohl es 2011 schon nicht geklappt habe. „Ganz einfach. Das, wofür ich eintrete, für ein modernes, sicheres und soziales St. Ingbert, sehe ich nicht in der Entwicklung unter dem jetzigen OB – aber auch nicht bei dem schon bekannten Mitbewerber“, so Meier. Da war er also, der „Aufschlag zur OB-Wahl im Mai“, den Pauluhn zu Beginn der Versammlung verkündet hatte.

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