Medienkompetenz für Schüler So steht’s um die Computer für den Schul-Unterricht

St. Ingbert · Immer mehr halten neue Technologien auch in Schulen Einzug und manch eine St. Ingberter Bildungseinrichtung kann sich bereits glücklich schätzen, Besitzerin eines Smartboardes zu sein. Wie „Wir für St. Ingbert“ (WfSI) an die Stadtverwaltung schrieb, sei bekannt, dass es ab 2018 vom Bund Fördermöglichkeiten für digitale Medien und den Ausbau der IT gebe. Im Gespräch seien 60 Millionen Euro, die das saarländische Bildungsministerium dann für alle Schulformen im Saarland bereitstellen könne. Um sich über die derzeitige Lage in den einzelnen St. Ingberter Schulen zu informieren, bat die Stadtratsfraktion von WfSI darum, im Ausschuss für Kultur, Bildung und Soziales über die Ausstattung der Grundschulen mit Smartboards, PC, WLAN, Breitband-Anbindung oder Tablets beziehungsweise die Quote Schüler/Computer zu informieren.

 Die Ausstattung mit Computern sowie die Internetanbindung könnte an einigen St. Ingberter Grundschulen besser sein.

Die Ausstattung mit Computern sowie die Internetanbindung könnte an einigen St. Ingberter Grundschulen besser sein.

Foto: Cornelia Jung

Die zuständige Abteilung der Stadtverwaltung gab Auskunft, konnte aber nur über die Situation der Schulen in städtischer Trägerschaft berichten. Wie es hieß, wurden auf den 2012 und 2014 für Grundschulen beschafften Rechnern Windows 7 und OpenOffice voreingestellt. Da die Programme von den Schulen aber selbstständig installiert werden, habe man keinen Überblick, welche Software sich tatsächlich auf den Rechnern befinde.

Beim Verhältnis Schüler zur Anzahl an PCs gibt es einige Unterschiede. Während sich an der Südschule 293 Schüler 16 Computer, die 2010 angeschafft wurden, „teilen“ müssen (die Quote beträgt hier fünf Prozent), gibt es an der Wiesentalschule 15 Computer für 88 Kinder, was einer Quote von 17 Prozent entspricht. Alle anderen Grundschulen liegen prozentual zwischen den genannten Werten. Die Rischbachschule verfüge über ein Smartboard, die Hauptstandorte Süd-, Rischbach-, Albert-Weisgerber- und Pestalozzischule noch jeweils über einen Beamer. Im September habe die Verwaltung von allen Grundschulen das jeweilige Medienkonzept angefordert, die aber nach Ausrichtung der Schulen sehr unterschiedlich ausfielen. Die Rohrbacher Pestalozzischule habe ein sehr umfang- und weitreichendes Medienkonzept zusammengestellt, das sie in den Schulgremien beschließen ließ. Damit bewirbt sie sich um die Bezuschussung über das Förderprogramm „Medienschule“ des Bildungsministeriums. Wie im Ausschuss zu hören war, gebe es, wolle man die Medienkompetenz an den Grundschule steigern, einige grundsätzliche Widrigkeiten. So entsprächen teilweise Elektroinstallationen nicht mehr dem aktuellen Stand, die Lehrkräfte hätten keine spezielle Ausbildung im Bereich IT oder die vorhandenen Geräte seien teilweise schon wieder veraltet.

Es sei ein „Teufelskreis“, wie Nadine Müller (CDU) sagte, da von Bund und Land ein Medienkonzept gefordert werde, um Digitalisierung auszubauen, aber kein geschultes Personal zur Verfügung stehe. Schließlich müssten die Geräte neben der Bedienung installiert und gewartet werden. Außerdem bräuchte man Ansprechpartner, wenn Probleme auftreten. Derzeit werde überwiegend Lernsoftware genutzt und es bestehen Computer-AGs. Noch sei Medienkompetenz im Lehrplan nicht als eigenes Fach verankert.

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