Situation bei Flüchtlingen: Ehrenamtliche Helfer als Stütze

St Ingbert · Der Leiter der Stabsstelle Integration beschreibt im St. Ingberter Stadtrat eine „Aufwärtsspirale“ bei der Aufnahme von Flüchtlingen. Beschaffung von Wohnraum bleibe weiter wichtig.

864 Flüchtlinge leben derzeit in St. Ingbert. Das teilte der Leiter der Stabsstelle Integration der Stadt St. Ingbert, Mike White, in der jüngsten Stadtratssitzung im St. Ingberter Rathaus mit. Er berichtete dort über den aktuellen Stand der Flüchtlingssituation in St. Ingbert. Das Ziel der dezentralen Unterbringung sei laut White gelungen. 740 Zuwanderer leben in St. Ingbert-Mitte, 53 in Rohrbach, 25 in Hassel, 17 in Oberwürzbach und 29 in Rentrisch. White: "Wir haben viel investiert, viel erklärt, Alltagskompetenzen vermittelt, also dafür sensibilisiert, auf was es ankommt, damit man in Deutschland zurecht kommt." Vor allem habe man erfreulicherweise keine schwerwiegenden Sicherheitsprobleme gehabt. Ungefähr 80 Personen habe man mittlerweile Arbeit vermittelt. 769 Personen leben in 276 Wohnungen. 204 Wohnungen seien privat angemietet. Es habe nur in Einzelfällen kleine Beschwerden gegeben. 26 Wohnungen seien über die Stadt für drei Jahre angemietet worden. 120 Personen seien selbst bei den Stadtwerken angemeldet. 95 Personen leben in acht verschiedenen Ersteinrichtungen. "Wir haben in diesen Ersteinrichtungen derzeit noch 200 Plätze frei und freuen uns, dass wir erste Einrichtungen schließen konnten." Die Wohnraumbeschaffung bleibe weiter wichtig. "Wir sind auf einem guten Weg", so White weiter, der auch berichtete, dass man auch anderen Sozialschwachen, die keine Flüchtlinge seien, Wohnungen vermittele und dass kein erheblicher Mangel an Sozialwohnungen bestünde. Man schaue ebenso auf die Effizienz, also dass die Flüchtlinge dem Steuerzahler nicht mit zusätzlich entstehenden Kosten auf der Tasche liegen. Vom Land habe man beispielsweise bisher 240 000 Euro Zuschüsse erhalten. Insgesamt habe man im vergangenen Jahr 1,3 Millionen Euro Zuschüsse bekommen.

An dieser Stelle forderten Andreas Gaa (FDP) und Dominik Schmoll (Wir für St. Ingbert) verlässliche Zahlen. Schmoll stellte die Frage, wie sehr die Flüchtlingskrise den St. Ingberter Haushalt belaste. Dazu sagte White: "Ja, das kostet Geld. Man beachte aber auch den demographischen Wandel und stelle sich die Frage, wie ich Kinder in die Stadt bekomme."

Einen Sonderstatus habe man in St. Ingbert mit den ungefähr 200 bis 300 ehrenamtlichen Helfern. "Diese sind teilweise jeden Tag im Einsatz", berichtet White, der auch betonte, dass man keine "Abwärtsspirale wolle". Man habe in St. Ingbert eine Aufwärtsspirale und wolle keine Zustände wie beispielsweise in Pariser Vororten.

Seit 2013 habe man in St. Ingbert 1130 Flüchtlinge aufgenommen. "Es heißt derzeit, es wird ruhiger. Das spüren wir jedoch nicht", so der Leiter der Stabsstelle. Seit November vergangenen Jahres habe man 113 Personen aufgenommen. Allein im Februar kamen noch 19 weitere dazu. Whites Prognose: "Der Familiennachzug wird anziehen." 320 Flüchtlingskinder lebten derzeit in der Mittelstadt, davon seien 63 Kinder unter zwei Jahren. Das sei derzeit gut händelbar.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Frank Breinig lobte die Mitarbeiter der Stabsstelle. "Wir sind uns bewusst, dass das hier in St. Ingbert durch den Einsatz der Stabsstelle so gut läuft." Dominik Schmoll sagte: "Das ist ein Erfolgsmodell, das hilft, den sozialen Frieden in unserer Stadt zu wahren." Ein Lob gelte Oberbürgermeister Hans Wagner für die gute Personalisierung. Der Fraktionschef der Grünen, Jürgen Berthold, verwies zudem auf die Wichtigkeit von Kontakten zu Firmen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort