Sengscheid gehört seit 80 Jahren zu St. Ingbert

St Ingbert · Die Brunnenfreunde sorgten dafür, dass das Datum bekannt wurde: Seit 80 Jahren gehört Sengscheid seit dem 1. Juli zu St. Ingbert. Eine Infotafel informiert jetzt ausführlich über die Brunnengeschichte und die des Stadtteils.

 Anlässlich der 80 Jahre, die Sengscheid zu St. Ingbert gehört, veranstalteten die Brunnenfreunde ein kleines Fest. Dabei wurde von Brigitte Laban-Schley und Sandra Kohl von den Brunnenfreunden eine Tafel mit historischen Daten enthüllt. Auch Ortsvorsteher Ulli Meyer und Konrad Weisgerber (von links) vom Heimat- und Verkehrsverein waren der Einladung gefolgt. Foto: Cornelia Jung

Anlässlich der 80 Jahre, die Sengscheid zu St. Ingbert gehört, veranstalteten die Brunnenfreunde ein kleines Fest. Dabei wurde von Brigitte Laban-Schley und Sandra Kohl von den Brunnenfreunden eine Tafel mit historischen Daten enthüllt. Auch Ortsvorsteher Ulli Meyer und Konrad Weisgerber (von links) vom Heimat- und Verkehrsverein waren der Einladung gefolgt. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Die Sengscheider leben gern am Ausgang des Grumbachtales, mit Blick auf den Stiefel, mit einem Brunnen und einer Gastwirtschaft mit Biergarten, der auch viele Auswärtige einen Besuch abstatten. Sie interessieren sich natürlich auch für die Historie ihres kleinen Ortes, doch eine Jahreszahl hatten sie nicht auf dem "Schirm", wie die Brunnenfreunde bei einem kleinen Umtrunk am vergangenen Samstag sagten.

Nämlich, dass Sengscheid am 1. Juli dieses Jahres mittlerweile 80 Jahre zu St. Ingbert gehört. Fritz Eberhard aus Rohrbach, der früher bei den Stadtwerken für das Wasser zuständig war, sprach einige Einwohner an, ob sie denn wüssten, dass es 2016 ein Jubiläum gibt. Nein, war die Antwort, aber man nahm dies trotzdem als willkommenen Grund zum Feiern. Die Brunnenfreunde brachten einen Hinweis an, dass es aus diesem Anlass einen kleinen Umtrunk gibt und bei Sekt, Bier und Brezeln gab es sogar eine Enthüllung. Nämlich die eines Schildes hinter dem Brunnen , auf dem sowohl seine als auch die Geschichte Sengscheids beschrieben wird.

Darauf erfährt man, dass "Singescheit", damals noch zum Kloster Wadgassen gehörig, vor fast 820 Jahren erstmals urkundlich erwähnt wurde, dass Ensheim, dem der Ort bis 1936 angegliedert war, die Steigelquelle kaufte und vor 120 Jahren der Laufbrunnen fertig gestellt wurde. Von der Brunnenstube bis zur -fassung wurden über 1850 Meter gusseiserne Leitungen verlegt. Noch heute holen die "Sengscheider" dort ihr Wasser, das sie gern trinken und auf das sie beim Kochen und der Gartenarbeit setzen. "Das ist so gut, da kann man einen Wallfahrtsort draus machen", so einer der Brunnenfreunde beim Fest. Hans Eich erinnerte während einer kleinen Ansprache an die Vergangenheit.

Noch vor der Ausgliederung aus Ensheim hätten sich die Sengscheider schon immer mehr zu St. Ingbert gehörig gefühlt. "Die Kinder gingen dahin zur Schule, die Sengscheider kamen ins St. Ingberter Krankenhaus und wurden auch auf dem St. Ingberter Friedhof begraben", so der Brunnenfreund. Bereits 1930 habe es Bemühungen gegeben, Sengscheid St. Ingbert anzugliedern, aber erst im wiederholten Anlauf hätte das geklappt und es sei damit das erste Mal gewesen, dass der St. Ingberter Bann vergrößert wurde. Damals habe Sengscheid nur drei Dutzend Einwohner gehabt. Ulli Meyer, Ortsvorsteher von St. Ingbert-Mitte und stellvertretender Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins, brachte zum Jubiläum eine Kopie des Amtsblattes von 1936 mit, in dem die Umgemeindung Sengscheids durch den Reichskommissar angezeigt wird.

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