Selbsthilfe mit langer Tradition

St Ingbert · Seit 1876 besteht der Arbeiterhilfsverein Sterbekasse Walzwerk St. Ingbert. Und auch heute ist die Kasse für 4800 Versicherte eine gute Anlage. Der Vorstand traf sich nun zur Jahreshauptversammlung.

 Der Vorstand der Sterbekasse Walzwerk (von links): Franz Schütz, Hauptkassierer, Susanne Fischer, Schriftführerin, Franz Rebmann, 1. Vorsitzender, und Stefan Wolf, 2. Vorsitzender. Foto: Verein

Der Vorstand der Sterbekasse Walzwerk (von links): Franz Schütz, Hauptkassierer, Susanne Fischer, Schriftführerin, Franz Rebmann, 1. Vorsitzender, und Stefan Wolf, 2. Vorsitzender. Foto: Verein

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Im Arbeiterhilfsverein Sterbekasse Walzwerk gab der Vorstand kürzlich Rechenschaft ab über das Geschäftsjahr 2013 im Rahmen der Jahreshauptversammlung. In der Stadionklause am Mühlwaldstadion St. Ingbert begrüßte der 1. Vorsitzende Franz Rebmann die anwesenden Mitglieder.

Neben den durch die Schriftführerin Susanne Fischer vorgetragenen Geschäftsberichten war der Bericht von Hauptkassierer Franz Schütz das Hauptthema der Versammlung. Detailliert legte Schütz Ein- und Ausgaben, die Vermögensverwaltung und die Mitgliederbewegung dar. Eine einwandfreie und korrekt geführte Kasse bescheinigten die Kassenprüfer. Versammlungsleiter Rudolf Hartz dankte dem Vorstand für sein Engagement und führte die Entlastung durch.

Erläuterungen zur Kapitalanlagestrategie gab Volker Kern von der Kreissparkasse Saarpfalz. Zu Kassenprüfern gewählt wurden Ewald Blasius und Volker Kern. Nach Informationen zur Versicherung der Laufkassierer und die Internetseiten der Sterbekasse beendete der Vorsitzende eine harmonisch verlaufene Versammlung.

Der Arbeiterhilfsverein "Sterbekasse Walzwerk" St. Ingbert wurde am 29. Dezember 1876 zum Zwecke der Selbsthilfe von Arbeitern der damaligen "Krämerschen Eisenwerke" gegründet. Klar war das Ziel: Der finanzielle Aufwand, der durch einen Sterbefall entstand, sollte abgedeckt werden. Zu dieser Zeit war eine einfache Arbeiterfamilie nicht in der Lage, solch hohe Ausgaben zu verkraften.

Ständig steigende Mitgliederzahlen von 156 im Gründungsjahr zu 900 im Jahre 1918 bekräftigen nochmals die Einführung eines solchen Arbeiter-Hilfsvereines. 1896 hatte der Verein einen Kassenstand von 17 820,67 Mark. Folgender Vorstand war damals im Amt: Jakob Ochs, 1. Vorstand, Adam Schmitt, 2. Vorstand, Joseph Schweitzer, Kassierer und Jakob Wolf, Schriftführer. 120 Mark Sterbegeld gab es bei 30 Pfennig Monatsbeitrag. In der Inflationszeit stieg bis zum 31. März 1923 das Sterbegeld sprunghaft auf 50 000 Mark. Durch die Einführung des französischen Franken wurden wieder normale Verhältnisse geschaffen und bei einem Monatsbeitrag von einem Franken 130 Franken Sterbegeld ausgezahlt. Im Jahre 1925 wurde die Satzung überarbeitet und ab sofort konnten Arbeiter, Angestellte und Beamte aller Berufszweige in den Verein aufgenommen werden.

Zu kämpfen hatte der Verein mit den Wirren des Zweiten Weltkrieges, ein Neubeginn erfolgte am 11. Januar 1948. Die Blütezeit begann 1958, als die Mitgliederzahl die Tausendergrenze überschritt. Auch in den folgenden Jahren stieg die Mitgliederzahl stetig an. Getreu dem Slogan "Kleinstmögliche Beiträge, Größtmögliches Sterbegeld" sind aktuell mehr als 4800 Versicherungen über die Sterbekasse abgeschlossen. Versichert werden können alle Personen ab dem ersten Lebensjahr, das Höchstaufnahmealter beträgt 60 Jahre. Weitere Infos, auch zur Beitragsstruktur und der Höhe des Sterbegeldes, sind ersichtlich im Internet unter www.sterbekasse-walzwerk.de .

Infos beim 1. Vorsitzenden Franz Rebmann, Tel. (0 68 94) 31 06 62, und dem Hauptkassierer Franz Schütz, Tel. (0 68 94) 3 64 03.

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