Flügel fürs Leibniz-Gymnasium Schwärmereien für ein tolles Instrument

St. Ingbert · Gut 20 000 Euro kostete der neue Flügel des Leibniz-Gymnasiums. Doch das war es wert. Mit einem Konzert wurde das Instrument eingeweiht.

 Der neue Flügel (hier gespielt von Karoline Metzger) stand im Mittelpunkt eines Konzerts, zu dem das Leibniz-Gymnasium unter Mitwirkung vieler Akteure einlud. Im Bild (von links) außerdem: Charlotte Edelmann und Katharina Meyer zu Tittingdorf.

Der neue Flügel (hier gespielt von Karoline Metzger) stand im Mittelpunkt eines Konzerts, zu dem das Leibniz-Gymnasium unter Mitwirkung vieler Akteure einlud. Im Bild (von links) außerdem: Charlotte Edelmann und Katharina Meyer zu Tittingdorf.

Foto: Cornelia Jung

Nach der Einweihung des Neubaus, der Freiwilligen Ganztagsschule und vielen anderen Neuheiten am Leibniz-Gymnasium in der letzten Zeit, gebe es nun schon wieder eine Einweihung, sagte Daniel Paul am Freitag. „Aber diese heute ist eine ganz besondere“, so der Musiklehrer. Denn bisher habe man Räume und Gebäude ihrer offiziellen Bestimmung übergeben, nun handele es sich um Inventar. Die Rede war von einem Yamaha-Flügel, der allerdings nicht mehr ganz so neu ist, denn im Februar spielten darauf bereits die Teilnehmer des „Jugend musiziert“-Wettbewerbs. Es ist nicht selbstverständlich, dass sich eine Schule ein 20 000 Euro teures Instrument leistet, zeigt aber, welchen Stellenwert die musische Ausbildung an dieser St. Ingberter Schule hat. „Als klar war, dass die Musik (nach den Neu- und Umbauten, die Red.) wieder in diesen Saal zurückzieht, stellte sich heraus, dass unser altes Klavier in der großen Halle bleiben wollte“, so Paul scherzhaft. Es habe schnell festgestanden, dass man solch ein massiges Instrument nicht immer zwischen den Unterrichtseinheiten im Musiksaal des Altbaus und diversen Veranstaltungen im Mehrzwecksaal hin- und hertragen könne. Darunter hätte nicht nur das Instrument zu leiden gehabt. Die Schule bewarb sich um den Rotary-Preis, gewann ihn und setzte die 4500 Euro für eine Generalüberholung des bisherigen Instruments ein. Über Spenden wird nun versucht, den neuen Flügel zu finanzieren, für dessen Kauf der Förderverein in Vorlage trat. Um solch ein Instrument zu finden, das für alle gleich gut spielbar und wohltönend ist, spielte Lehrerin Judith Braun-Gräff rund 20 Flügel von Saarbrücken bis Koblenz. Bei einem kleinen Konzert im Leibniz-Gymnasium am vergangenen Freitag konnten sich nun die Zuhörer vom Klang des Instruments aber auch vom Können einiger Klavierspieler aus den eigenen Reihen sowie musikalischen Gästen überzeugen.

Bei Stücken von Georg Friedrich Händel, Gustav Peter oder Friedrich Kuhlau wurde das Tasteninstrument von Klarinetten, Querflöten, einem Saxophon und einer Marimba unterstützt. Lehrer ließen die Tasten erklingen, Schüler, Ehemalige und mit Jakob Kasakowski, der Sergeij Rachmaninov spielte, war ein junger Musiker dabei, der es bei „Jugend musiziert“ bis auf Bundesebene geschafft hatte. Die Instrumentalisten waren hervorragend, aber auch der „Charakterflügel“ wurde ins rechte Licht gerückt. Nach dem Auftritt ergriff der Schulleiter das Wort und zeigte sich begeistert vom „Abend voller Brillanz und Engagement“. Es sei ein würdiger Anfang für solch ein Instrument.

„Jetzt haben wir mal gesehen, was das Ding alles kann“, so Erik Brill. Selbst nach dem Konzert stand das Instrument noch im Fokus. Ein Gast wollte es ausprobieren und spielte aus dem Stand noch eine Zugabe, die nicht im Programm stand. Und warum es gerade dieser Flügel sein musste, wurde bei den Schwärmereien von Judith Braun-Gräff klar: „Die schwarzen Tasten sind aus Holz, nicht aus Kunststoff. Er hat einen perfekten Griff, einen weichen Klang und einen warmen Bass.“ Der Flügel, der in Losheim stand, habe sie beim Spielen geradezu angesprungen, erzählt sie.

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