Schüler erkunden Kriegsgeschichte

Blieskastel · Der Erste Weltkrieg wird an der Geschwister-Scholl-Schule in Blieskastel zu einem bestimmenden Thema im Unterricht. In Projekten befassen sich die neunten Klassen mit dem Krieg und seinen Auswirkungen.

 Bereits in den Jahren 2011/2012 beschäftigten sich Blieskasteler Schüler mit dem Thema Erster Weltkrieg und besichtigten historische Stätten in Frankreich. Hier sind sie auf der Butte de Vauquois an ehemaligen Stellungssystemen. Foto: Carina Welsch

Bereits in den Jahren 2011/2012 beschäftigten sich Blieskasteler Schüler mit dem Thema Erster Weltkrieg und besichtigten historische Stätten in Frankreich. Hier sind sie auf der Butte de Vauquois an ehemaligen Stellungssystemen. Foto: Carina Welsch

Foto: Carina Welsch
 Vor den Schülerinnen und Schülern der neunten Klassenstufen informierten Carina Welsch, Dr. Hagen Reichert und Projektbetreuerin Barbara Montenarh (von rechts). Foto: Fredi Brabänder

Vor den Schülerinnen und Schülern der neunten Klassenstufen informierten Carina Welsch, Dr. Hagen Reichert und Projektbetreuerin Barbara Montenarh (von rechts). Foto: Fredi Brabänder

Foto: Fredi Brabänder

In der Geschwister Scholl-Schule Blieskastel, der erweiterten Realschule und Gemeinschaftsschule des Saarpfalz-Kreises, beschäftigt sich die gesamte Klassenstufe 9 mit den Geschehnissen um den Ersten Weltkrieg (1914-1918). Im Hinblick darauf, dass der Krieg vor 100 Jahren ausgebrochen ist, hat die Schule unter der Patenschaft der deutsch-französischen Forschungsgesellschaft Verdun e.V. (DFFV) ein Projekt begonnen, das den Schülerinnen und Schülern die Geschehnisse um Ausbruch und Auswirkungen dieses Geschehnisses in Erinnerung bringen soll. Dr. Hagen Reichert und Carina Welsch von der DFFV führten in das Projekt ein und erläuterten die einzelnen Schritte, in dessen Verlauf die Schüler innerhalb der Familie und auch bei Bekannten per Fragebögen das Wissen der Bevölkerung über den ersten Weltkrieg "erforschen" sollen. In zweiter Linie sollten die Schülerinnen und Schüler auch besondere Erinnerungen an das Geschehen in Erfahrung bringen und möglicherweise auch Relikte aus der Zeit finden, die man zu einer Ausstellung in der Schule verwenden könnte.

Zuvor hatte Hagen Reichert, der als Pressesprecher zum Vorstand der DFFV gehört, in die Geschehnisse um den Ausbruch des Ersten Weltkrieges eingeführt und mit eindrucksvollen Zahlen und Fotos die Schülerinnen und Schüler über den Krieg informiert. Sie zeigten viele historische Fakten des Ersten Weltkrieges und insbesondere auch der Verdun-Schlacht auf. Bildmaterial von damals und heute zeigte einerseits das Leben und Leiden der Soldaten im Krieg und andererseits beeindruckenden Relikte, die heute noch auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges zu besichtigen sind. Wie Reichert weiter ausführte, werde der Erste Weltkrieg als die "Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts" bezeichnet. Er habe Revolutionen und Machtverschiebungen eingeleitet, die alle nachfolgenden Ereignisse des 20. Jahrhunderts beeinflusst haben. Dennoch sei er im kollektiven historischen Bewusstsein, bedingt durch die nachfolgenden Katastrophen des Nationalsozialismus, weit nach hinten gerückt.

Umso mehr sollte in Erinnerung bleiben, dass an der Entstehung des Krieges durch gegenseitige Kriegserklärungen Herrscher beteiligt waren, die miteinander verwandt gewesen wären. "Heute könnte ein Telefongespräch zwischen den Beteiligten für Aufklärung der Sachverhalte führen, die damals zu einem furchtbaren Krieg geführt haben", so Reichert auf eine entsprechende Frage von Schülern.

Das Projekt der Blieskasteler Schule läuft unter Anleitung der Fachleiterin Geschichte, Barbara Montenarh, wobei auch die Möglichkeit einer Exkursion zu den nahegelegenen Schauplätzen des Ereignisses erwogen wurde. Zuvor hatte Schulleiterin Silvia Behet aus eigener Erfahrung berichtet: Ihr Großvater habe an diesem Krieg unbeschadet teilgenommen und sich danach nichts mehr gewünscht, als dass ein solches Ereignis nie mehr eintreten möge.

dffv.de

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