Schubert-Abschied mit Pircher auf der Bühne

St Ingbert · Vier Jahrzehnte hat er Benefizveranstaltungen zugunsten der Lebenshilfe organisiert: Jetzt ist für Knut Schubert erstmal Schluss. Bei seinem letzten Konzert hätten es ein paar Besucher mehr sein können. Hauptsache, sagt er, die Besucher hatten Spaß.

 Der Volksmusiker Marc Pircher bei seinem Benefiz-Konzert in der Stadthalle St. Ingbert. Foto: Cornelia Jung

Der Volksmusiker Marc Pircher bei seinem Benefiz-Konzert in der Stadthalle St. Ingbert. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

"Nach 40 Jahren veranstalte ich mit meinem Team zum letzten Mal eine Benefizveranstaltung zu Gunsten der Lebenshilfe Saarpfalz", begrüßte Organisator Knut Schubert das Publikum zum Benefizkonzert mit Marc Pircher in der Stadthalle. Eine wehmütig anmutende Begrüßung angesichts einer dann folgenden, beschwingten Schlagerveranstaltung. Fast 80 000 Euro sind im Verlauf der Jahre mit Benefiz-Fußballturnieren und eben den Konzerten für die Behinderten zusammengekommen, denen Schubert mit einigen Helfern die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben damit etwas einfacher machen wollte. Sein Traum war es, die 100 000 Euro-Mark zu knacken. Das wird er nun nicht mehr ganz schaffen, aber auch die erreichte Summe ist schon eine Hausnummer. Man muss den Hut vor dieser Leistung ziehen, aber auch dafür, dass aus einer Stammtisch-Idee heraus mit den Benefizveranstaltungen über vier Jahrzehnte eine konstante Größe geworden ist.

Nicht nur die Lebenshilfe zeigte sich dankbar sondern auch Landrat Theophil Gallo , der dem Konzert am Samstag einen Besuch abstattete. "Die Anerkennung für das, was mein Team und ich in den Jahren geleistet haben, gab uns die Kraft, bis auf den heutigen Tag weiterzumachen. Heute wollen wir noch einmal all unsere Alltagssorgen vergessen und uns im Kreise der Lebenshilfe für den guten Zweck freuen", so Schubert, "ihr werdet mir alle ein bisschen fehlen."

Dann kam der Star des Abends auf die Bühne - Marc Pircher aus dem Zillertal. Er brachte seinen Gitarristen Manfred Wagner mit und sang für die Gäste, darunter Behinderte der Lebenshilfe , aber auch langjährige Fans, Hits der neuen CD "Leider zu gefährlich", mit der er eine Woche auf Platz eins der österreichischen Albumcharts stand und damit "für kurze Zeit Helene Fischer und Andreas Gabalier hinter mir ließ". Aber er brachte auch seine Ohrwürmer wie "Schatzi, schenk mir ein Foto" oder "Sieben Sünden" unters dankbare Publikum. "Ich bin heute Abend die 8. Sünde", stellte sich ein Freund von Pircher, Albert Nerini aus Luxemburg, vor. Der Bariton, der Schlager coverte, war in seinem Spezialrollstuhl wohl der Meistfotografierte des Abends, bevor Pircher wieder übernahm.
Auch zum Tanzen

Der brachte die Gäste nicht nur dazu mitzuklatschen, zu schunkeln, zu hüpfen, zu winken und mitzusingen, sondern sogar zum Tanzen. Auch Knut Schubert musste offiziell das Tanzbein schwingen. "Meine persönliche Höchststrafe", wie der 70-Jährige sagte. Doch er tat es für den guten Zweck gern, auch wenn er sich noch etwas mehr Resonanz für die Veranstaltung, die zu stemmen es eines immensen Aufwands bedurfte, gewünscht hätte. Angesichts der 252 Gäste sagte er nur: "Da hätten locker noch 100 Leute reingepasst." Für ihn war aber in erster Linie wichtig, dass diejenigen, die da waren, enormen Spaß hatten.

Der Samstag war für Schubert selbst nach 40 Jahren Engagement noch etwas Besonderes. Aufgeregt sei er gewesen, nervös, und das "als alter Fuchs", wie er selbst über sich sagte. Über die lange Zeit knüpfte Schubert auch persönliche Kontakte zur Lebenshilfe , Freundschaften sind gewachsen. Und so darf es wohl nicht wundern, dass es vielleicht in zwei Jahren doch nochmal ein Benefiz-Pircher-Konzert gibt. Denn dann feiert Marc Pircher sein 25-jähriges Bühnenjubiläum und da würde er seinen "Freund Jimmy" Knut Schubert in St. Ingbert gern wieder mit Musik im Gepäck besuchen. Die Sondierungen, ob die Stadthalle für den Termin im November 2017 noch zu haben ist, laufen.Der Volksmusiker Marc Pircher bei seinem Benefiz-Konzert in der Stadthalle St. Ingbert . Foto: Cornelia Jung

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