Breitbandausbau der Telekom Schnelles Internet auch bald in Hassel

Hassel · Telekom: Zögerliche Genehmigungen der Stadt bremsen Breitbandausbau aus.

(con) Hassel kann sich auf eine digitale Zukunft freuen. Vorbei sind dann die Zeiten, in denen man für das Upload von 100 Fotos 40 Minuten braucht. Bereits nach eineinhalb Minuten könnten die Bilder dann in die „Cloud“ gespeichert sein. „Das sind Welten“, sagte Manfred Stolz von der Deutschen Telekom in der jüngsten Ortsratssitzung.

Dort wurden die Pläne für den Breitbandausbau vorgestellt, die noch in diesem Jahr stattfinden werden. „Sie sollten als Multiplikatoren dienen für das, was hier in den nächsten Wochen passieren soll. Die Leute ertragen erfahrungsgemäß die Baustellen zum Breitbandausbau eher, wenn sie wissen, dass sie einen Nutzen davon haben“, sagte der Regionalmanager an die Zuhörer im Hasseler Rathaus gerichtet.

Doch so wild werde es mit den Tiefbauarbeiten nicht, da die Leerverrohrung zum Teil schon in den Wegen und Straßen liegen. Die bereits vorhandenen 13 Verteilerkästen werden ertüchtigt und damit „größer, aber nicht schöner“, wie Stolz sagte. Sechs zusätzliche von den im öffentlichen Raum stehenden grauen Kästen müsse man errichten. Bisher kämen die Signale über eine Kupferleitung aus einem „Vermittlungsknoten“ in Rohrbach. Die Geschwindigkeit des Internets werde so durch Widerstandsverluste und Störsignale beeinflusst. Je weiter weg ein Nutzer von der Einspeisestelle liege, desto langsamer werde die übertragene Datengeschwindigkeit. Das soll sich nun ändern.

Parallel zu den Kupferleitungen würde in den nächsten Wochen eine Glasstruktur gelegt, womit die Störungen eliminiert würden. In der „letzten Meile“ bis ins Haus soll die Vectoring-Technologie für das schnelle Internet sorgen, denn hier sei Glasfaser zu teuer und „man müsste jeden Vorgarten aufgraben“. Auch so würden Störsignale herausgefilter und überwacht, was dann für Bandbreiten bis zu 100 Mbit/s sorgen soll.

Als die Hasseler ihre Installationstermine für Mai bekamen, waren sie froh. Mittlerweile seien sie auf November verschoben worden, wie ein Zuhörer sagte. Grund sei, dass die Standortgenehmigungen aus der Verwaltung laut Stolz nur zögerlich, im Fall von Hassel gar nicht, ankommen. Man werde bei seinen Bemühungen durch die Stadt ausgebremst. „Wir können noch nicht beginnen“, muss der Regionalmanager in der Sitzung verkünden, „der Endpunkt muss genehmigt werden, sonst können wir mit den Planungen für die Längstrassen nicht beginnen.“

Im Internet könne man auf einer speziell eingerichteten Seite zum Netzausbau sehen, wie der Stand der Dinge ist. Sind die Arbeiten dann einmal abgeschlossen, muss der Kunde aktiv werden. Man wolle niemand nötigen, die neue Technologie kostenpflichtig zu nutzen. Deshalb würde die Telekom die „Parallelstruktur“ aus Glasfaser- und Kupferleitungen schaffen. Möchte man von der neuen Bandbreite profitieren, müsse der alte Vertrag gekündigt, ein neuer geschlossen werden. Außerdem stünden dann Umschaltarbeiten im Haus an und ein neuer Router müsse her. Nach den Bauarbeiten würde die Telekom auf ihre Kosten den vorherigen Oberflächenzustand ohne finanzielle Beteiligung der Bürger wiederherstellen. Nun liegt der Ball aber erst einmal bei der Stadt.

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