Schmetterlingszucht Von der Raupe zum Schmetterling

St. Ingbert · Zwei Wochen lang zogen Schüler der Albert-Weisgerber-Schule Falter auf und schenkten ihnen dann die Freiheit.

 Gemeinsam mit ihrer Lehrerin Carolin Gutte lassen die Schüler die Distelfalter frei.

Gemeinsam mit ihrer Lehrerin Carolin Gutte lassen die Schüler die Distelfalter frei.

Foto: Selina Summer

Wie eine Raupe zum Schmetterling wird, das konnten die Schüler der dritten Klassen der Albert-Weisgerber-Schule in den vergangenen zwei Wochen genauestens beobachten. „Zuerst kamen die Raupen in eine Box“, erklären die Kinder den Schülern der Klassenstufen eins und zwei. „Die haben wir dann mit einem Tuch abgehängt, damit sie es schön gemütlich haben.“

Zu futtern gab es klein gehackte Malvenblüten und Disteln. Unter der professionellen Pflege dauerte es nur wenige Tage, bis sich die Raupen einen Platz suchten. „Da haben sie sich dann verpuppt“, erzählen die Schüler weiter. Die fertigen Kokons wurden zusammen mit dem Tuch in Netzkörbe gehängt. Dann hieß es warten. Darauf, dass die Schmetterlinge ihre gesponnenen Hüllen verlassen. Als es dann losging, hatten die Schüler sogar das Glück, einen der Falter direkt bei seinem Ausstieg beobachten zu können. Bis alle geschlüpft waren, wurden sie mit Zuckerwasser auf Schwämmen versorgt. Die Gelegenheit die Tiere aus nächster Nähe zu betrachten war für die Kinder etwas ganz besonderes. Unter der Lupe betrachteten sie die Details und stellten unter anderem erstaunt fest, dass Schmetterlinge sogar einen Rüssel besitzen, mit dem sie ihre Nahrung aufnehmen. Festgehalten wurde das alles in eigens angelegten Schmetterlingsbüchern, die die Kinder mit nach Hause nehmen konnten.

Nachdem alle Distelfalter ihre Kokons verlassen hatten, war es dann so weit. Gemeinsam mit den anderen Schulkindern und ihren Lehrern entließen die 55 Schüler der drei Klassen ihre Schützlinge in die Freiheit. Unter Anfeuerungsrufen und begeistertem Klatschen erhoben sich die ersten Falter in die Luft. Die, die etwas länger brauchten, erhielten von ihren Pflegern liebevolle Unterstützung. Vorsichtig wurden sie zum Aufwärmen in die Sonne gesetzt und an sichere Orte verfrachtet. Dass es besonders wichtig ist, nicht die Flügel zu berühren, war dabei selbstverständlich. Schließlich hatten im Sachkundeunterricht alle gut aufgepasst.

Die Aktion entstand unter Anleitung mit dem Mint-Campus in der alten Schmelz. Die Klassenlehrer Carolin Gutte, Pascal Ludwig und Tanja Butz-Bourguignon erhielten vorab eine spezielle Schulung sowie Fachmaterial, um die Schmetterlingsaufzucht im Unterricht entsprechend bearbeiten zu können. Bei den Schülern traf das Projekt auf große Begeisterung. Viele verbrachten noch ihre gesamte Pause damit, ihren Schmetterlingen den Start in das freie Leben so leicht wie möglich zu gestalten.

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