Satte Farben und formschöne Sujets

St Ingbert · Doris Tabillion stellt im St. Ingberter Kunstraum Max G., nun geleitet von Mo Fontaine, Bilderwerke aus, teils inspiriert von Alberto Giacometti.

 Doris Tabillion vor einem ihrer im Kunstraum Max G. ausgestellten Werke. Foto: Brigitte Quack

Doris Tabillion vor einem ihrer im Kunstraum Max G. ausgestellten Werke. Foto: Brigitte Quack

Foto: Brigitte Quack

Wieder heißt es "Farbe satt" im Kunstraum Max G., den die St. Ingberter Künstlerin Mo Fontaine im Herbst letzten Jahres von Max G. Grand-Montagne übernommen hat. Denn in der aktuellen Ausstellung zeigt sie neue Arbeiten von Doris Tabillion, die hierzulande ebenfalls keine Unbekannte mehr ist. Man kennt sie als ideenreiche und technisch sehr versierte Keramikerin, deren Kurse stets begehrt sind, aber auch als Malerin farbenfroher Bildwelten. Da passt es, dass Kuratorin Mo Fontaine Werke aus beiden Bereichen präsentiert. So sind formschöne Keramiken zu sehen, die mit ihrer filigranen Formensprache an den großen Schweizer Bildhauers Alberto Giacometti erinnern, aber auch einige ihrer neuesten Objekte, die über die Farbigkeit und die ein wenig rätselhafte Erscheinung den Bogen zu ihren Gemälden spannen. In satten Farben leuchten die etwa 40 Bilder von den Wänden und beweisen auf eindrucksvolle Weise, dass hier eine Frau am Werk ist, die die Farbe liebt. "Ich zeige hier meine neue Technik", erläutert denn auch Doris Tabillion ihre Vorgehensweise. "Ich trage bis zu 12 Schichten Farbe auf, spachtele, male, collagiere, schleife und poliere die Oberflächen immer wieder, bis ich zufrieden bin". Und das ist sie erst, wenn die Bilder ihr in satten Farben entgegen leuchten. Wenn die Oberflächen glänzen und die ganze abstrakte Farbenpracht diesen Zauber entfaltet, der so unweigerlich in Bann zieht. Wie bei den fünf Bildern der Serie "Feenwald", die in Dickicht-artige Bildwelten entführen, die in satten Naturfarben fast überborden und doch keine realen Formen erkennen lassen. Ungestüm und faszinierend kommen sie einher und lassen lediglich über die Farbgestaltung Assoziationen zur Wirklichkeit zu. Ein Horizont? Eine Blatt-, eine Baumform? Letztendlich spielt das keine Rolle, denn hier regieren Emotionen. Doris Tabillion arbeitet aus der Kraft ihrer inneren Bilder, ihrer Intuition. "Ich beginne mit den Farben, die ich rein intuitiv auswähle und spiele mit ihnen", erzählt sie und dass sie gerne Musik bei der künstlerischen Arbeiten hört. Prozesshaft entwickeln sich dann nach und nach Formen und Strukturen, die dichte Farb- und Erlebnisräume auf der Leinwand erstehen lassen. Auch wenn die unterschiedlichen Gefühlslagen sich variantenreich auffächern, so eignet doch allen Bildern eine ähnlich starke Energie an, die Kraft und Lebensmut zu vermitteln vermag.

Doris Tabillion: "Formes et Couleurs - Gemälde und Skulpturen". Bis zum 28. März. Kunstraum Max G., Kaiserstraße 29 (Eingang Café Stube), montags bis freitags 8 bis 19 Uhr, samstags 9 bis 17 Uhr, sonntags 14 bis 18 Uhr. Doris Tabillion ist samstags von 10.30 bis 12.30 Uhr anwesend. Vernissage am 4. März um 11 Uhr.

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