„Saarlands Beste“: Sie hilft Flüchtlingen bei der Integration

St Ingbert · Für Christina Wieth aus St. Ingbert ist Integration kein abstrakter Begriff: Sie trägt mit ganz praktischen Dingen dazu bei, dass sich Flüchtlinge hier zurechtfinden. Für dieses Engagement wurde sie nun zu „Saarlands Bester“ Einzelperson im Januar gewählt.

 Christina Wieth hat unter anderem ein Möbellager für Flüchtlinge eröffnet. Foto: Privat

Christina Wieth hat unter anderem ein Möbellager für Flüchtlinge eröffnet. Foto: Privat

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Die gelingende Integration von Flüchtlingen sieht Christina Wieth nicht bloß als eine Aufgabe, die die politisch Verantwortlichen im Lande schultern sollen. Sie selbst engagiert sich neben Beruf und Familienleben für neuankommende Flüchtlinge in St. Ingbert . Die 50-Jährige hat vor acht Monaten im früheren Kindergarten St. Pirmin ein Möbellager für diese Menschen ins Leben gerufen.

Das Besondere daran ist: Zu den Öffnungszeiten erhalten Familien und Alleinstehende kostenfrei Möbel, Kleidung und Haushaltsgegenstände. Für ihren Einsatz in der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe wählten SZ-Leser Christina Wieth zur "Saarlands Besten" im Januar 2016.

Zusammen mit einer Gruppe von zwölf Syrern und einem deutschen Fahrer managt sie das Lager und organisiert die Möbeltransporte. "Ich habe die Crew-Mitglieder auch vorher motiviert, im Lager mitanzupacken", erzählt Wieth. Darüber hinaus erstellt sie für die ehrenamtlichen Helfer, die bei der Ausgabe und beim Sortieren helfen, die Dienstpläne und transportiert mit einem Kleinlaster die Möbelstücke zu den Menschen.

"Das Möbellager ist auch eine Art Anlaufstelle und Treffpunkt für die Neuankömmlinge aus Syrien, Afghanistan und Eritrea", erläutert Wieth. Die vierfache verheiratete Mutter unterstützt die Menschen auch dabei, ihr Alltagsleben in der neuen Heimatstadt zu bewältigen: Sei es Formulare für Behörden auszufüllen, bei Arztbesuchen als Übersetzerin mitzugehen, schwangere Frauen ins Krankenhaus zu fahren oder die passende Wohnung zu finden.

Wenn sie nicht gerade fürs Möbellager etwas organisiert, engagiert sie sich auch für den Verein Netzwerk Flüchtlingshilfe St. Ingbert , dessen Vorsitz sie seit November innehat. Zusammen mit anderen Ehrenamtlichen möchte sie schnell und unbürokratisch Flüchtlingen, Vertriebenen und politisch, ethnisch und religiös Verfolgten helfen. In Kooperation mit einem Wohlfahrtsverband veranstaltet sie regelmäßig in St. Ingbert das Solidaritäts-Café. Gemeinsam mit einem Team kümmert sich Wieth um Programm, Kaffee und Kuchen.

Dieser Tage hat die St. Ingberterin auch ein integratives Theaterprojekt für junge Menschen gestartet. Über das Stück sagt sie: "Das Stück, das Ende dieses Jahres aufgeführt werden soll, soll die Zukunft der Flüchtlinge hierzulande thematisieren."

Das Netzwerk für Flüchtlinge in St. Ingbert informiert über seine Arbeit im Internet unter www.nff-igb.de . Das Möbellager (Robert-Koch-Straße 2) in St. Ingbert ist montags 15 bis 17 Uhr, freitags 9 bis 12 Uhr sowie jeden ersten Samstag im Monat von 10 bis 13 Uhr geöffnet.

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