Rohrbachs Perspektiven Rohrbachs Probleme gemeinsam angehen

Rohrbach · Der Verein der Selbständigen Rohrbach veranstaltete ein  Kennenlernfest. Das Motto des Treffens: „Miteinander in die Zukunft“.

 Nico Ganster vom Verein Handel und Gewerbe, Dieter Stephan und Michael Daverio vom VDS sowie Rohrbachs Ortsvorsteher Roland Weber (von links) stießen beim ersten Kennenlernfest des VDS auf die gemeinsame gute Zusammenarbeit an.

Nico Ganster vom Verein Handel und Gewerbe, Dieter Stephan und Michael Daverio vom VDS sowie Rohrbachs Ortsvorsteher Roland Weber (von links) stießen beim ersten Kennenlernfest des VDS auf die gemeinsame gute Zusammenarbeit an.

Foto: Cornelia Jung

Die Vorstellung des Nahversorgungskonzepts für Rohrbach und die Ansiedlungsabsichten eines weiteren Discounters in der Straße Im Stegbruch sorgen nicht bei allen Bürgern, Ortsratsmitgliedern und Gewerbetreibenden gleichermaßen für Begeisterung. Doch man kann einem zusätzlichen Wettbewerber auch Positives abgewinnen, wenn die ortsansässige Kaufmannschaft nicht auf der Strecke bleibt. Statt abzuwarten und die Sache auszusitzen, sollten die Rohrbacher Händler sich ihrer Stärken bewusst sein, miteinander arbeiten, gemeinsam Ideen entwickeln, Anregungen bekommen, aber auch Kritik äußern und sich gegenseitig „befruchten“. So könnte man die Idee umschreiben, die der „Verein der Selbständigen Rohrbach“ (VDS) mit seinem ersten Kennenlernfest am vergangenen Samstag auf dem Gelände des Obst- und Gartenbauvereins unter dem Motto „Miteinander in die Zukunft“ verfolgte. Rund 400 Mails und Briefe haben die Vereinsmitglieder an Vereine, Gewerbetreibende, Mitglieder politischer Gremien, der Kirche, Rohrbacher Kindergärten und Schulen verschickt, um sie zu der Veranstaltung einzuladen. Rund 80 Rohrbacher und St. Ingberter folgten der Einladung und genossen viele unterhaltsame und inspirierende Stunden in gemütlicher Atmosphäre, zu der auch die Musik vom „Duo Duell“ beitrug. „Für das erste Treffen ist das gar nicht schlecht. So was muss wachsen“, sagte Michael Daverio, Vorsitzender des VDS, zur Resonanz. „Wir wollen mit dem Fest die Gemeinschaft der Selbstständigen nochmal ins Bewusstsein zu bringen. Es geht aber auch darum, Position zu beziehen und zu zeigen, wie wir zur Gemeinde und zum öffentlichen Leben stehen.“

Sie hatten nicht die Absicht ein Fest für alle Welt zu geben, sondern eine Zusammenkunft für die Vereine und Gewerbetreibenden, unabhängig von allen Formalitäten und ohne Zwang, wie der Schriftführer des Vereins, Georg Allmannsberger, den Ursprungsgedanken für das Open-Air-Event, beschreibt. Nur durch eine stabile Infrastruktur und Zusammenarbeit aller könne ein Ort gewinnen, hat der Vereinsvorsitzende in seiner Begrüßungsrede deutlich gemacht. Als der Vorsitzende des St. Ingberter Vereins „Handel & Gewerbe“, Nico Ganster, darauf verwies, dass die künftigen Probleme nicht nur die Händler Rohrbachs, sondern auch die St. Ingberter betreffen und deshalb eine geplante gemeinsame Vorstandssitzung von VDS und H&S ansprach, erhielt er eine breite Zustimmung. „Das ist ein historisches Ereignis, dass die Rohrbacher und Dengmerter so eng beieinander sind“, äußerte ein Gast daraufhin. „Ich finde es toll, dass es so eine gute Zusammenarbeit gibt, dessen Ausdruck dieses Fest ist“, so Ganster.

Er sei kein Freund von großen Supermärkten, aber wenn es einen neuen in Rohrbach gebe, dann sollte man die Händler nicht außen vorlassen. Wie wichtig das Vorhaben eines Waren- und Dienstleistungsangebots für die Lebensqualität des Ortes sei, hob der Ortsvorsteher hervor. Dabei ginge diese Vielfalt mit dem Wunsch vieler Bürger nach Wohnraum in Rohrbach konform. Stimme das Umfeld, gehe es auch den Bewohnern gut und die diversen Vereine stünden auf gesunden Füßen. Es müsse einen Einklang von Infrastruktur, Bevölkerung und Natur geben. „All das gilt es auch für die Zukunft zu erhalten, gemeinsam mit den Vereinen und den Geschäften“, erklärt Roland Weber. Als Beispiel, dass die Gemeinde dafür aktiv etwas tun müsse, brachte er eine Liste mit 14 Leerständen von Geschäften allein in der Oberen Kaiserstraße mit, die zum Teil aus Fehlern der 1990er Jahre resultieren würden. Soweit wolle er es nicht noch einmal kommen lassen. Dafür war das Fest ein guter Anfang und eine Basis, auf der sich weitere Aktionen planen lassen.

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