Richtiges Lüften verhindert Schimmel

St. Ingbert · Auf 50 Prozent wird der Feuchte-Abtransport durch die Dämmung reduziert, so die Verbraucherzentrale. Das spreche aber gar nicht gegen das Dämmen, weil richtiges Lüften entscheidend sei.

"Dämmung verhindert den Feuchtetransport durch die Wand!" Dies behaupten Dämmgegner oft und gerne. In der Folge befürchten sie Schimmel in der Wohnung. Ist dies so? Formal ist das richtig, schreibt die Verbraucherzentrale des Saarlandes.
Feuchtequellen im Haus



Der Feuchteabtransport durch die Wand wird bei gedämmten Häusern auf 50 Prozent und weniger reduziert im Vergleich zum ungedämmten Zustand. "Das ist allerdings die falsche Bezugsgröße", betont Architekt und Energieberater der Verbraucherzentrale des Saarlandes, Reinhard Schneeweiß. Die Feuchtequellen im Haus sind zum Beispiel Menschen, Tiere, Pflanzen, das Kochen, das Waschen und das Spülen. Da kämen pro Person schnell zwei bis drei Liter Wasser am Tag zusammen. Auch bei ungedämmten Häusern kann diese Menge Wasser nicht über die Wände nach außen diffundieren, betont Schneeweiß. Tatsächlich kann der Feuchte-Abtransport durch die ungedämmten Wände nur etwa zehn Prozent der in der Wohnung anfallenden Feuchte "entsorgen". Die restlichen 90 Prozent müssen durch konsequentes Lüften abtransportiert werden. "Entscheidend für die Wohnraumhygiene ist also das Lüften, nicht der Feuchte-Abtransport der Wand", betont Schneeweiß. Und diese Lüftungsnotwendigkeit verändert sich nicht, wenn ein paar Prozent mehr Feuchtigkeit weggelüftet werden müssen. Ganz entscheidend für die Schimmelbildung ist aber die Temperatur der Wandoberflächen. "Und diese wird durch Dämmung deutlich erhöht und dementsprechend das Schimmelrisiko gesenkt."

Wer sich neutral, sachlich kompetent und ohne wirtschaftliche Eigeninteressen informieren lassen möchte, kann einen Termin bei der Verbraucherzentrale des Saarlandes vereinbaren. Gefördert wird die unabhängige Energieberatung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, hieß es in der Pressemitteilung weiter. Für eine persönliche Beratung in einer der 16 Energieberatungsstellen im Saarland ist eine Anmeldung erforderlich unter der Hotline (0800) 809 80 24 00 oder direkt bei den Beratungsstellen.

Anmeldung zur persönlichen Energieberatung in St. Ingbert im Rathaus, Am Markt 12, Zimmer 203, Tel. (0 68 94) 130 und in Blieskastel in der Volkshochschule, am Schloss, Tel. (0 68 42) 92 43 10 oder (0681) 5 00 89 15.

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