Pestalozzi-Schüler genießen Mittmach-Oper

Hassel/Rohrbach · Schnell war man sich hinterher einig: Das soll nicht der letzte Besuch der Tourneeoper Mannheim an der Pestalozzischule gewesen sein. Zu groß war die Begeisterung über das Mitmach-Stück, das mit vielen Opernwerken bekannt machte.

 Die Pestalozzischüler waren begeistert vom Programm der Tourneeoper Mannheim, die mit „Aida und der magische Zaubertrank“ den Kulturwandertag in der Eisenberghalle gestaltete. Foto: Cornelia Jung

Die Pestalozzischüler waren begeistert vom Programm der Tourneeoper Mannheim, die mit „Aida und der magische Zaubertrank“ den Kulturwandertag in der Eisenberghalle gestaltete. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

. Opern sind für Grundschüler ganz schön schwere Kost. Aber nicht, wenn sie so gut verpackt sind wie die "Opern für Kinder" von der Tourneeoper Mannheim, die mit Geschichten rund um das Opernhaus und seine Akteure durchs Land reist, um Kindern Geschichten in Opernmusik verpackt zu erzählen.

Die Rektorin der Pestalozzischule, Susanne Rehse-Paulssen, hörte von dem Projekt, schaute sich im Internet Aufführungen an und forderte eine Info-Mappe an. Die war so umfassend, gut und professionell gemacht, enthielt jede Menge Informationen, so dass sie die Truppe für ihren Kulturwandertag buchte, zu dem die Kinder aus Rohrbach tatsächlich in die Eisenberghalle nach Hassel wanderten. Rhese-Paulssen, selbst Liebhaberin von Opernmelodien, suchte sich das Mitmachstück "Aida und der magische Zaubertrank" aus, bei dem es um die Rettung eines Opernhauses geht. Und die Geschichte geht in aller Kürze so: Die Souffleuse Aida Aschenbrödel ist verzweifelt, weil die Bühne schließen soll, aber in einem Brief, den sie bei ihrem abschließenden Gang durch die Kulissen entdeckt, findet sich ein Rezept für einen Zaubertrank, mit dem ihre Wirkungsstätte gerettet werden könnte.

Die Schüler bereiteten sich mehrere Wochen auf diesen Besuch vor, lernten ein Lied und bastelten wilde Tiere am "Stiel", die dem rettenden Trunk als "Zutaten" dienten. Denn es ging nicht nur ums Zuhören, sondern auch ums Mitmachen. Einige Schüler, die im Vorfeld ausgelost wurde, durften als Tiere oder Piraten verkleidet gar Bühnenluft schnuppern. Dabei zeigte sich, dass es nicht immer großes "Kino" mit viel Action sein muss, das Kinder begeistern kann. Zwei junge, engagierte Schauspieler wie Florian und Judith und ein minimalistisches Bühnenbild taten es auch, wenn die Story so kurzweilig und mit einem Händchen für kindliche Neugier entwickelt und vorgetragen wird.

Das Zusammenspiel der beiden ließ manchen Schüler wünschen, die beiden seien tatsächlich ein Paar. In einer anschließenden Runde konnten neben Fragen nach der Funktion der Requisiten, dem Alter der beiden Sänger oder nach deren Haustieren auch solche gestellt werden. Den Kindern schien gar nicht bewusst zu sein, dass sie in der einen Stunde einen Querschnitt durch die Oper erlebten, was schon mit dem Namen der singenden Schauspieler, Aida und Papageno Otello, begann. Wie nebenbei wurden der "Fliegende Holländer", "Troubadour", "Die Zauberflöte", "Die Entführung aus dem Serail" oder eben "Aida" erwähnt oder Passagen daraus angestimmt. Von wechselnden Kostümen, einer bunten Unterhose, ansteckender Spielfreude, eben jeder Menge Unterhaltung konnten die Kinder nicht genug bekommen. Eine Zugabe musste sein. "Super Hammer", entfuhr es einer Schülerin, nachdem der "Vorhang gefallen" war. "Die Tourneeoper hatten wir sicher nicht das letzte Mal hier", war die Rektorin begeistert, die sich vor allem wunderte, wie aufmerksam und leise die Schüler waren. Wenn das Einsteiger-Programm für junge Operngänger so attraktiv gestaltet wird, brauchen sich die Opernhäuser keine Sorgen zu machen.

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