Ordination macht es für die junge Pfarrerin „amtlich“

St Ingbert · Seit 1. März dieses Jahres arbeitet die 29-jährige Pfarrerin Michelle Scherer bereits in St. Ingbert. Am Sonntag fand ihre Ordination an ihrer ersten offiziellen Wirkungsstätte, der St. Ingberter Martin-Luther-Kirche, statt.

 Pfarrerin Michelle Scherer und Dekan Peter Butz. Foto: Jung

Pfarrerin Michelle Scherer und Dekan Peter Butz. Foto: Jung

Foto: Jung

. Seit fast vier Monaten arbeitet Michelle Scherer, die Pfarrerin der Martin-Luther-Kirche, bereits dort, doch am Sonntag war wohl der vorerst wichtigste Tag im Berufsleben der jungen Frau. Am Nachmittag wurde ihre Ordination an ihrer Wirkungsstätte gefeiert. "Es ist in mehrerer Hinsicht etwas Besonderes. Erstens bekommt ihr eine Pfarrerin", so Dekan Peter Butz an die Kirchengemeinde gewandt, "und dann noch eine, die ganz am Anfang ihres Dienstes für die Kirche steht." Es sei für einen jungen Menschen ein großes Ziel, seine wirtschaftliche Existenz darauf auszurichten, Gottes Wort zu verkünden. "Sie tut es öffentlich, beispielhaft und zuverlässig", so Butz. Er freue sich darüber, dass "sich Kirchengemeinde und Pfarrerin offensichtlich gefunden haben". Sie werde seit Dienstantritt als freundliche und fleißige Pfarrerin wahrgenommen, manchmal schüchtern, die aber auch bestimmt anderen Menschen gegenübertrete, was eben auch zum Amt gehöre. "Du bist eine würdige Nachfolgerin von Roland Wagner", lautete Butz' Einschätzung.

Auch ihre ehemalige Gemeindepfarrerin aus dem pfälzischen Dellfeld war bei der Ordination dabei und wünschte Michelle Scherer, dass sie eine Gemeinde gefunden haben möge, in der sich ihr Herzen und Ohren öffnen. "Manche haben dich schon im weißen Arztkittel gesehen und nun ist es ein schwarzer Talar mit einem weißen Beffchen geworden", erinnerte Anke Rheinheimer an Scherers ursprünglichen Studienwunsch, "und nach Berlin, Heidelberg, Kiel, Mexiko und St. Ingbert ist es nun wieder diese Stadt, in der du gerne bleiben wolltest." Während des Gottesdienstes verwies Scherer darauf, dass sie zehn Jahre auf diesen Tag hingearbeitet habe. "Mir wird gerade bewusst, dass es ein Drittel meines Lebens ist", sagte sie. Sie wolle der Gemeinde das Gotteswort nicht einfach nur verabreichen, dafür sei die Sache mit dem Glauben manchmal einfach zu schwierig. "Heute werde ich beauftragt, euch das Evangelium zu verkünden. Doch alleine kann ich das nicht, ihr müsst es im Alltag mit Leben erfüllen", so Michelle Scherer. Sie ist dabei, hier Wurzeln zu schlagen, so wie der Apfelbaum, den ihr die Gemeinde geschenkt hat.

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