Neuer Zeitplan für die Kulturfabrik

St. Ingbert. Neues aus der Alten Baumwollspinnerei haben Werner Deller und seine Mitstreiter bei einer gemeinsamen Sitzung von Bau- und Kulturausschuss einem Großteil des St. Ingberter Stadtrates vorgestellt. Und wie aus dem nichtöffentlichen Teil der Sitzung zu hören ist, waren die Ausführungen durchaus geeignet, positive Stimmung zu verbreiten

St. Ingbert. Neues aus der Alten Baumwollspinnerei haben Werner Deller und seine Mitstreiter bei einer gemeinsamen Sitzung von Bau- und Kulturausschuss einem Großteil des St. Ingberter Stadtrates vorgestellt. Und wie aus dem nichtöffentlichen Teil der Sitzung zu hören ist, waren die Ausführungen durchaus geeignet, positive Stimmung zu verbreiten. Denn es gibt jetzt einen Zeitplan, den nach den Worten von Rathaus-Pressesprecher Peter Gaschott auch die Experten der Verwaltung für realistisch und machbar erachten.

Demnach hat Bauherr Deller mit seinem Projektkoordinator eine detaillierte Ausarbeitung vorgestellt, wann in dem denkmalgeschützten Fabrikgebäude welche Arbeiten anstehen. Gaschott: "Das Ergebnis ist, dass Untergeschoss und Erdgeschoss bis Ende November fertig sein sollen und an die Stadt übergeben werden." Das hieße, Kinowerkstatt, Teile der Musikschule und VHS sowie eine private Tanzschule könnten zum Jahresende in ihr neues Domizil umziehen.

Auch für die Freunde des Museums Sankt Ingbert, seit Sommer 2007 geschlossen, gibt es hoffnungsvolle Nachrichten. Die Museumsetage soll bis Frühling kommenden Jahres, voraussichtlich Ende März, bezugsfertig sein. Als das Museum seinerzeit aus dem alten Landratsgebäude am Markt auszog, sprachen Enthusiasten von einer Wiedereröffnung in der Wollspinnerei im Jahr 2009. Aber alleine bis die Verträge unterschrieben waren mit dem vorherigen Alleinbesitzer Werner Deller, verloren 2011 die Bäume schon wieder ihr Laub. Die Stadt hat mit dem Vertrag 63 Prozent des Gebäude-Komplexes erworben. Deller verpflichtete sich mit der Unterschrift, bis Ende April 2013 den städtischen Teil der Öffentlich-Privaten-Partnerschaft schlüsselfertig zu haben. Alles in allem dürfte der Ausbau der Wollspinnerei zu einer Kulturfabrik etwa 14,5 Millionen Euro kosten. Die Stadt ist mit 9,54 Millionen Euro im Boot, wobei eine stattliche Förderkulisse von 6,85 Millionen Euro den städtischen Anteil auf 2,69 Millionen drückt.

Dass es jetzt zumindest beim Museum ein Jahr später wird als im Vertrag fixiert, falle nicht unter den Tisch, sagt Pressesprecher Gaschott: "Über eine Konventionalstrafe muss geredet werden. Aber im Moment wollen wir bauen. Die Endabrechnung wird kommen, und dann muss man über die Gründe der Verzögerung sprechen."

Bauherr Deller betont ebenfalls den "gemeinsamen Willen, das Projekt erfolgreich zu Ende zu bringen". Allerdings sieht er bei dem entstandenen Verzug nicht sich alleine in der Pflicht: "Es gab verschiedene aufschiebende Bedingungen. Themen, die nicht in meinem Einflussbereich liegen. Die Stadt trägt ihren Anteil an der Verzögerung." Deller möchte die Debatte nicht bis zum Ende der Arbeiten mit sich herumschleppen. Er spricht von einem Ergänzungsvertrag, der zeitnah zustande kommen sollte, um offene Fragen aus der Welt zu schaffen.

Deller: "Wir brauchen den Kopf frei, damit wir nicht immer die Vergangenheit bemühen." Wenn wie geplant bis Jahresende ein Teilbezug möglich ist, sei die Förderkulisse unangetastet, sagt er. Für das Gelingen stehe die Stadt in der Mitverantwortung.

"Die Stadt trägt ihren Anteil an der Verzögerung."

Werner Deller

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