Neuer Mann koordiniert den Klimaschutz

St. Ingbert. Das Bundes-Förderprogramm "Masterplan 100 Prozent Klimaschutz" wird im Biosphärenreservat Bliesgau künftig mit dem Namen Hans-Henning Krämer verbunden sein. Als regionaler Klimaschutzmanager versucht Krämer dem Masterplan seine persönliche Handschrift zu verleihen. Das wurde schon am Dienstag deutlich, als Oberbürgermeister Hans Wagner den 51-Jährigen im St

 Als regionaler Klimaschutzmanager wurde Hans-Henning Krämer (links) von OB Hans Wagner vorgestellt. Foto: Manfred Schetting

Als regionaler Klimaschutzmanager wurde Hans-Henning Krämer (links) von OB Hans Wagner vorgestellt. Foto: Manfred Schetting

St. Ingbert. Das Bundes-Förderprogramm "Masterplan 100 Prozent Klimaschutz" wird im Biosphärenreservat Bliesgau künftig mit dem Namen Hans-Henning Krämer verbunden sein. Als regionaler Klimaschutzmanager versucht Krämer dem Masterplan seine persönliche Handschrift zu verleihen. Das wurde schon am Dienstag deutlich, als Oberbürgermeister Hans Wagner den 51-Jährigen im St. Ingberter Rathaus in seiner neuen Funktion vorstellte (wir berichteten). Krämers Stelle, die im Rahmen des Förderprogramms vom Bundesumweltministerium bezahlt wird, ist zunächst auf drei Jahre befristet.

Vertrag ab 1. März

Obwohl sich sein Einsatz- und Aktionsradius auf die gesamte Biosphärenregion erstreckt, wird er sein Büro im St. Ingberter Rathaus finden, das mit Unterstützung des saarländischen Umweltministeriums auch die Federführung bei der erfolgreichen Bewerbung für den Masterplan Klimaschutz hatte. Der Klimaschutzmanager, dessen Vertrag offiziell am 1. März beginnt, wird innerhalb der St. Ingberter Verwaltung der dort bestehenden Stabsstelle Biosphäre zugeordnet.

Oberbürgermeister Hans Wagner sparte nicht mit Vorschusslorbeeren für seinen neuen Mitarbeiter. So habe sich Krämer unter 30 Bewerbern aus ganz Deutschland durchgesetzt. "In diesem großen Bewerberfeld haben wir die richtige Entscheidung getroffen", war sich der OB sicher. Dieser unterstrich zudem, dass die Biosphäre Bliesgau mit dem jetzt begonnenen Klimaschutz-Projekt ihren Modellcharakter unterstreichen könne.

Der neue Klimaschutzmanager beschrieb die Schwerpunkte seiner künftigen Arbeit mit drei großen Themen. "Es geht mir nicht nur um das ökologisch Ziel der CO2-Einsparung, sondern auch um das ökonomische Ziel einer regionalen Wertschöpfung durch Energieeinsparung und -erzeugung vor Ort", sagte Krämer. Darüber hinaus will er die Stadt-Land-Beziehung in der Biosphäre verbessern helfen und bestehende Projektgesellschaften und Genossenschaften einbinden. Dabei schwebt ihm auch eine eigene Marke für den Klimaschutz in der Region vor, etwa "Bliesgaustrom". Nicht zuletzt will Krämer auch die Bürger möglichst intensiv an seinem Tun beteiligen. Hier sieht der promovierte Sozialwissenschaftler auch eine große Chance durch seine Ausbildung: "Bei der Energiewende wird mir zu viel von Technik gesprochen. Der Interessenausgleich, Kompromisslinien sowie Bürgerbeteiligung und Kommunikation sind aber viel wichtiger."

Eine Feuertaufe für seine Person und seine Ideen erlebte Krämer bereits unmittelbar nach seiner Vorstellung. Denn da begann die Auftaktveranstaltung zum Förderprogramm "Masterplan 100 Prozent Klimaschutz". Zu ihr hatten sich im Sitzungssaal des St. Ingberter Rathauses fast alle versammelt, die die politischen Prozesse zur Umsetzung der ehrgeizigen Klimaziele für die Biosphärenregion begleiten sollen: von Staatssekretär Roland Krämer über gleich fünf Bürgermeister aus den beteiligten Kommunen bis zu Vertretern von Verbänden und Stadtwerken. Die Aufgabe, die ersten Schritte des Vorhabens zu skizzieren, übernahm dabei das Konsortium, das den Masterplan Klimaschutz neben dem Biosphären-Zweckverband entwickeln wird: das Institut für ZukunftsEnergieSysteme (izes), das Saar-Lor-Lux Umweltzentrum und das Planungsbüro Axel Thös, alle aus Saarbrücken.

Auch sein Versprechen zu interkommunaler Zusammenarbeit und "engem Kontakt zu Verwaltungen, Werken, Ortsvorstehern, Banken und Handwerkern" kann Hans-Henning Krämer schon bald umsetzen. In der Region soll nämlich - gerade auch mit seiner Hilfe - ein Klimaschutzbeirat gebildet werden.

Zur Person

Der regionale Klimaschutzmanager Hans-Henning Krämer ist 51 Jahre alt, verwitwet und hat zwei Kinder. Zu seinem beruflichen Werdegang zählten: 1993: Wissenschaftliche Mitarbeit an der Forschungsstelle für Umweltpolitik der FU Berlin; 1993 bis 1997: Promotion zum Thema "Strukturwandel in der Gaswirtschaft"; 1998 bis 2000: Geschäftsführer in zwei Buchhandlungen in Neunkirchen und Saarbrücken; 2001: Manager Public und Investor Relations bei einer Firma in Koblenz; 2001 bis 2002: PR-Berater in der MediaCompany Bonn; 2002 bis 2004: Geschäftsführer des Vereins "Vis à Vis" im Programm "Regionen aktiv"; seit Oktober 2004: freiberuflicher Projektentwickler und Vertriebler im Bereich Erneuerbare Energien. schet

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