Musikalischer Rückblick in die Vereinsgeschichte

Blieskastel/Mimbach · Beim Frühjahrskonzert in der Bliesgaufesthalle würdigte der Musikverein Frohsinn Mimbach seine ehemaligen und amtierenden Dirigenten, in dem er jedem ein Stück widmete. Belohnt wurden die Musiker für ihren unterhaltsamen Auftritt mit stehenden Ovationen und Bravo-Rufen des Publikums.

 Das Große Orchester des Musikvereins Mimbach beim Frühlingskonzert. Foto: Jörg Martin

Das Große Orchester des Musikvereins Mimbach beim Frühlingskonzert. Foto: Jörg Martin

Foto: Jörg Martin

Man kann ein Vereinsjubiläum durch eine staubtrockene Veranstaltung mit langatmigen Reden und ausführlichen Rückblicken begehen. Muss man aber nicht. Den Beweis, dass man ein 110-jähriges Bestehen auch anders würdigen kann, trat am Samstagabend der Musikverein Frohsinn Mimbach bei seinem traditionellen Frühjahrskonzert "Klingende Maibowle" an. In der Bliesgaufesthalle hatte das Große Orchester (Leitung: Daniel Peters) sein Konzertprogramm, worauf die beiden Moderatorinnen Julia Reischmann und Kristina Tholl hinwiesen, als Dank an die bisherigen Dirigenten seit der Wiedergründung 1953 ausgerichtet. Die Titel des zweiten Programmteils, in dem das Große Orchester auftrat, waren somit auch ein Rückblick in die Geschichte des Musikvereins und vor allem auf die Lieder der Dirigenten. Ein jedes Stück stand für einen anderen ehemaligen Orchesterchef. So war der "Torgauer Marsch" das Lied, welches für Josef Wesely stand. Er leitet den Frohsinn von 1953 bis 1957. Das Stück war aber auch dem Dirigenten Alfred Nehlig (1962-1972) gewidmet. Er ist heute immer noch Orchestermitglied. Webenheimer Kinder können nun unter besonderen Bedingungen auch beim Mimbacher Musikverein aufgenommen werden, berichtete das Moderatorenduo indem es aus einem geschichtlichen Dokument vorlas, welches für 1972 stand. Dem Jahr als Karl Heinz Linn sein Dirigat startete. Ihm zu Ehren spielte der Musikverein "Oregon" von Jacob de Haan.

Premiere für die Bläserklasse

Das Werk des Niederländers, welches eine vertonte Beschreibung einer Bahnfahrt durch den US-Bundesstaat darstellt, begeisterte das Publikum. Viele reagierten mit Bravo-Rufen. Die "Jupiter Hymne" aus der Orchestersuite "Die Planeten" ist ein mehr als anspruchsvolles Stück, welches für das zehnjährige Dirigat von Benjamin Schneider stand, der bei Übernahme des Orchesters erst 18 Jahre alt war. Er setzte neue und revolutionäre Marken in seiner Zeit. Heimatliebe zeigt der Frohsinn sowohl durch das Spielen als auch durch das Singen des Steigermarschs, was für die kurzzeitige Orchesterleitung durch Jürgen Nisius (2010) stand. Die Zugabe, eine besondere Version von "Oh when the saints", war dem amtierenden musikalischen Leiter, Daniel Peters, gewidmet. Er hatte beim Weihnachtskonzert 2010 sein Debüt und hat seither das Repertoire generalüberholt. Mit der zweiten Zugabe, dem Zulu-Lied "Sijahamba", traf man vollends den Publikumsnerv: Stehende Ovationen sorgten dafür, dass auch dieser Titel wiederholt werden musste. Begleitet wurde das Große Orchester bei diesem Stück von der Percussionsgruppe (Leitung: Denis Germany) und vom Jugendorchester (Leitung: Daniel Peters). Beide hatten, genau wie die Blockflötengruppe (Leitung: Jasmin Schäfer), im ersten Programmteil ihre Auftritte. Premiere hatte auch die Bläserklasse der Musik-AG der Schlossbergschule (Leitung: Michael Schmidt). Das eigentliche Konzert zum Vereinsjubiläum findet am 13. Oktober in der Mimbacher Christuskirche statt.

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