MV Hochscheid-Reichenbrunn Musikalischer Gruß an Pietramelara

Oberwürzbach · In der Oberwürzbachhalle überzeugte der Musikverein Hochscheid-Reichenbrunn am Sonntag mit seinem Neujahrskonzert.

 Das Große Orchester des Musikvereins Hochscheid-Reichenbrunn bei seinem Konzert in der Oberwürzbachhalle.

Das Große Orchester des Musikvereins Hochscheid-Reichenbrunn bei seinem Konzert in der Oberwürzbachhalle.

Foto: Jörg Martin

„Wir sind bekannt dafür, dass wir gerne auf Tour gehen“, sagte Markus Noll am Sonntagabend zu den Besuchern in der Oberwürzbachhalle. So brachte der Vorsitzende des Musikvereins Hochscheid-Reichenbrunn das Motto des diesjährigen Konzerts, „Gruß an Pietramelara“, auf den Punkt. Dabei handelt es sich um einen italienischen Ort, der etwa 50 Kilometer von Neapel entfernt, genauer in Kampanien, liegt.

Der Dirigent des Orchesters, Rocco Ivan Funaro, wurde im Nachbar-
ort geboren. Da lag es nahe, die noch nachwirkende Reise, die der Verein Ende Oktober 2017 nach Pietramelara unternahm, in einem Konzert zu „verarbeiten“. Unter der Leitung von Funaro spielte das Orchester auch Stücke, die es in Italien bei den Konzerten im Herbst zum Besten gab. Unter der Bewährten Moderation von Sascha Gries erfuhr das Publikum zwischen den einzelnen Stücken auch das ein oder andere, was die Hochscheid-Reichenbrunner im Bella Italia erlebt hatten. Etwa die extrem bemühte Gastfreundschaft der Südländer.

Den Auftakt machte das Orchester mit einem Marsch, nämlich „The Dam Busters“ (Eric Coates). Ganz und gar nicht italienisch war „Three Aspects of Kurt Weil“ (Peter Kleine Schaars), der die legendäre „Drei-
groschenoper“ schrieb. Daraus gab es drei kurzweilige Impressionen zu Gehör, die in Richtung Marsch, Jazz und Swing gingen. Ganz andere Wege gingen die Musiker mit „A Klezmer Karnival“ (Philip Sparke). Hier wurden in der Komposition drei unterschiedliche Melodien verarbeitet: Hochzeits-, Rund- und Scherentanz. Sascha Gries erläuterte bei dieser Gelegenheit auch, was es mit „Masel tov“ (frei übersetzt: Viel Glück/Erfolg) auf sich hat.

Auch mit dem Tango Nuevo „Oblivion“ begaben sich die Gastgeber auf ein völlig anderes Terrain. Das Stück – eigentlich Titelmusik für den Film Heinrich IV. – heißt auf Deutsch etwa so viel wie „vergessen“ und blieb dem Publikum aus einem anderen Grund mehr als in Erinnerung: Das Solo des Alt-Saxophonisten Dennis Fickinger. „Super“, entfuhr es am Ende des Auftritts einem Besucher. Bei den Proben zu „3 Episodi“ (Lorenzo Pusceddu) bewies Dirigent Funaro „italienische Gelassenheit“, wie Moderator Gries aus dem Nähkästchen plauderte. Denn die Musiker hatten angesichts der Einfachheit der beiden ersten Sätze die Nummer drei maßlos unterschätzt. „Das spiel‘ ich nit“, lautete noch der harmloseste Musiker-Ausspruch.

 Dennis Fickinger mit seinem Alt-Saxofon hatte beim Konzert des Großen Orchester des Musikvereins Hochscheid-Reichenbrunn in der Oberwürzbachhalle sein Solo.  Foto: Jörg Martin

Dennis Fickinger mit seinem Alt-Saxofon hatte beim Konzert des Großen Orchester des Musikvereins Hochscheid-Reichenbrunn in der Oberwürzbachhalle sein Solo. Foto: Jörg Martin

Foto: Jörg Martin

„American Riversongs“ (Pierre La Plante) sei das stärkste Stück zur Völkerverständigung gewesen. „A Tribut to Nino Rota“, bei dem die Konzertbesucher mitklatschten, bildete den Abschluss, nachdem Markus Noll noch eine Neuigkeit verkünden konnte: Die Italiener, mit denen man nun eine Patenschaft unterhält, werden zum Dorffest kommen. Im ersten Teil des Abends hatte das Jugendorchester LautStark (Leitung: Nikolaus Burgard) seinen Auftritt. Auf dessen Programm standen neben der „Black Forest Ouvertüre“, auch der Klassiker „Fever“ und „Faith of the Gods“. Als Zugabe steuerte der Nachwuchs „Eye of the Tiger“ bei.

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