Montessori-Adventsspiel Montessori-Schüler begeistern mit Krippenspiel auf „Platt“

Oberwürzbach · Die Oberwürzbacher Pfarrkirche Herz Jesu hatte am dritten Adventsonntag ein besonderes Krippenspiel zu Gast. Kinder der Montessori Grundschule Am Hasenfels führten „Die Weihnachtsgeschichte“ auf Saarländisch auf. Das Stück, mit Texten von Carl Orff und Musik von Gunild Knauf, wurde gemeinsam mit Claudia Knauf einstudiert. Im Mittelpunkt stand eine szenisch-musikalische Aufführung der Weihnachtsgeschichte, mit Plüschschafen, einer Puppe als Jesuskind aus den heimischen Kinderzimmern sowie bezaubernden Engeln, die aus den Klassen eins bis drei „angeworben“ worden waren. Mit ihren Lehrerinnen sorgten die kleineren Montessorischüler für den Chorgesang und bildeten mit ihren Eltern an den Instrumenten (Leitung: Michael Mischo) den musikalischen Backround für diese spezielle Version der Ereignisse rund um Maria, Josef, das Jesuskind und die Heiligen aus dem Morgenland.

 Die Schüler  erfreuten die zahlreichen Kirchenbesucher mit der Weihnachtsgeschichte auf Saarländisch.

Die Schüler erfreuten die zahlreichen Kirchenbesucher mit der Weihnachtsgeschichte auf Saarländisch.

Foto: Cornelia Jung

„Ham wir alle Schoof zusamm‘?“, begann die Erzählung und damit „wir nicht kalt krien“ rückten die kleinen Akteure im Altarraum zusammen. Ihnen erschienen ein paar Dutzend Engel. Das „Wunner“ war perfekt. „Alleh hopp“, hieß es und man wolle dem Kind das „Beschde bringe, was mer han“. Es war nicht nur gut anzuhören und auch anzusehen, was die Schüler da auf die „Bühne“ brachten, es war einfach herzerwärmend, viel Enthusiasmus und Spaß als Hirten agierten.

Und dann kamen sie, die heiligen drei Könige, mit ihren Gaben. „Ein ganz großer Haufen Menschen ziehen daher, mit so Viescher“, sichteten die jungen Schäfer die drei, die keine Kamele, aber eine Sternschnuppe bei sich hatten. „Oh leck, da laaft ja ach noch e schwarzer Keenisch“, schauspielerte einer der kleinen Montessori-Hirten angesichts der drei Schulkameraden, die allerdings ihre natürliche Gesichtsfarbe beibehalten hatten. „Die heilische drei Keenische machen dem Kinde ihre Reverenz“, lautete die Beschreibung der Szene mit der Übergabe von Gold, Myrrhe und Weihrauch an das Jessukind. „Un nun geh‘n se widder hemm und lasse das Kind im Stall liege“, schilderte ein Hirte. „Wie die Leit halt so sinn“, bemerkte sein Kolleesch. Und dabei „geht die Geschicht doch ganz annersch. Die Welt tuut jubele über das göttliche Kind“, wissen die Schüler um das eigentliche Geschehen im Stall in Bethlehem.

Bei den Besuchern hinterließ die Aufführung mehr als nur Eindruck, es war „einfach scheen“, „mal ebbes ganz anneres“ oder auch einfach nur „toll“, was die Schulgemeinschaft da auf die Beine gestellt hatte. Ohne viel Kulisse reduzierte sich die Geschichte auf das Wesentliche und auch in Mundart, oder vielleicht gerade dadurch, hatte sie einen besonderen Zauber. Auch das kleine Orchester glänzte und Michael Mischo interpretierte die Musik mit vollem Körpereinsatz. Am Ende der Aufführung sangen die Kirchenbesucher gemeinsam mit den Akteuren und den Schülern zwei Weihnachtslieder, die den perfekten Übergang zum Adventsmarkt bildeten, der im Anschluss auf dem weihnachtlich geschmückten Schulhof oberhalb der Kirche stattfand. Der Eintritt zum Krippenspiel war frei, aber Spenden waren gern gesehen. Diese gehen je zur Hälfte an die Aktion „Hilf-Mit!“ der Saarbrücker Zeitung und das Waisenhaus von Pater Franklin in Indien.

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