Monsieur Claudes Kampf mit den Schwiegersöhnen

St. Ingbert · Die Kinowerkstatt in St. Ingbert zeigt am Wochenende wieder zwei interessante Filme. Neben der französischen Erfolgskomödie „Monsieur Claude und seine Töchter“ wird beim deutschen Streifen „Wir sind jung, wir sind stark“ ein unrühmliches Kapitel bundesdeutscher Geschichte beleuchtet.

 Szene aus den Filmen „Monsieur Claude und seine Töchter“. Foto: Neue Visionen

Szene aus den Filmen „Monsieur Claude und seine Töchter“. Foto: Neue Visionen

Foto: Neue Visionen

Die Erfolgskomödie des französischen Kinos "Monsieur Claude und seine Töchter" läuft noch einmal in der Kinowerkstatt, am Samstag, 7. Februar, 20 Uhr, sowie am Montag, 9. Februar, um 18 Uhr, diesmal in der deutschen Fassung, und am Sonntag, 8. Februar, um 18 Uhr noch einmal in der französischen Fassung mit deutschen Untertiteln. Ausgangspunkt für Philippe de Chauverons witzige Komödie um Monsieur Claude ist die Tatsache, dass mit 20 Prozent Ehen zwischen Partnern verschiedener Herkunft und Religion Frankreich Weltmeister in puncto Mischehen ist. Der patriarchalische Notar Claude und seine sanfte Gattin, Repräsentanten des Alten Frankreichs, verstehen die Welt nicht mehr: Warum nur haben ihre drei Töchter einen Moslem, einen Juden und einen Chinesen geheiratet, statt einen netten katholischen Franzosen? Und so fragen sie sich "Was haben wir nur dem lieben Gott getan? "Qu'est-ce qu'on a fait au Bon Dieu", so der französische Originaltitel.

Mit den dramatischen Ereignissen um die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber in Rostock im Jahre 1992, die als erschreckendes Exempel für Ausländerfeindlichkeit in die Geschichte der Bundesrepublik eingingen, hat Burhan Qurbani ein spannendes und leider immer noch hochaktuelles Thema ausgewählt: Sein Film "Wir sind jung, wir sind stark" ist ein Gesellschaftsdrama in drei sich nebeneinander entfaltenden fiktiven Episoden über den finalen Tag der dramatischen Ausschreitungen am Asylantenheim im Stadtteil Lichtenhagen. "Wir sind jung, wir sind stark" (Deutschland 2014, Regie: Burhan Qurbani mit Devid Striesow , Jonas Nay, Trang Le Hong, Joel Basman, Saskia Rosendahl, Thorsten Merten, Paul Gäbler, David Schütter, Jakob Bieber, Swantje Kohlhof, Mai Duong Kieu, Aaron Le, Larissa Fuchs, Axel Pape, Katrin Kaspar) läuft jetzt in der Kinowerkstatt am Sonntag, 8. Februar, und am Montag, 9. Februar, jeweils um 20 Uhr.

Am 24. August 1992 zündeten Rechtsextremisten in Rostock-Lichtenhagen ein Wohnheim für vietnamesische Asylbewerber an. Der 24. August 1992 sollte als einer der denkwürdigsten Tage der Nachkriegszeit in die deutsche Geschichte eingehen. Rechtsextremisten belagern ein Wohnheim für Asylbewerber und Flüchtlinge in Rostock-Lichtenhagen. Sie werfen mit Steinen und Molotow-Cocktails, bis das so genannte Sonnenblumenhaus brennt. Regisseur Burhan Qurbani verfilmte die wahre Geschichte und erzählt aus verschiedenen Blickwinkeln, wie es zu der Tragödie kommen konnte. Qurbani entwirft um die Ereignisse des 24. August 1992 herum eine fiktive Handlung, die er dann als Protokoll eines Tages in Szene setzt.

kinowerkstatt.de

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