Metallberufe bei der Festo sind auch für Mädchen interessant

Rohrbach · Gestern schnupperten 20 Schülerinnen bei der Festo in Rohrbach in den Metall-und Elektrobereich. Ziel des Mädchentags war es, den Teilnehmerinnen verschiedene Berufsbilder zu zeigen und die Scheu vor der Technik zu nehmen.

 Festo-Azubi Johannes Kasper zeigt Lisa Kapp, wie Metall richtig gebogen wird. Foto: Jung

Festo-Azubi Johannes Kasper zeigt Lisa Kapp, wie Metall richtig gebogen wird. Foto: Jung

Foto: Jung

. Typisch Mann, typisch Frau? Auch wenn die Grenzen, was die Berufsbilder betrifft, fließend sind, gibt es landläufig noch die als Männerberufe bezeichneten Tätigkeiten, die selten von Frauen ausgeführt werden. Das zu ändern, wurde der Girls Day ins Leben gerufen, zu dem gestern auch die Festo gemeinsam mit der Stadt St. Ingbert und deren Frauenbeauftragten, Susanne Jung, 20 Schülerinnen einlud.

Obwohl Fähigkeiten wie vernetztes Denken, Organisationstalent und Fingerspitzengefühl immer mehr in den Technikberufen mit ihren komplexen Arbeitsprozessen gefragt und diese Fähigkeiten in besonderem Maße Mädchen zugeschrieben werden, bewerben sich von ihnen nur die wenigsten in gewerblichen Berufen. Bei der Festo sind lediglich knapp 15 Prozent der derzeit 102 Auszubildenden weiblich. Einen Zustand, den es zu ändern gilt, wie Jürgen Schwehm vom Festo-Lernzentrum meint. So wird der Girls Day auch dafür genutzt, Unsicherheiten bei den Jugendlichen abzubauen und einige der Ausbildungsberufe vorzustellen. Während ein Teil der Mädchen im Elektrobereich der Lehrwerkstatt "unterwegs" war, machten 14 von ihnen erste Erfahrungen mit dem Werkstoff Metall. Auszubildende zum Zerspanungsmechaniker zeigten den Schülerinnen, wie sie aus einem Stück Blech einen Handyhalter herstellen können, den es später als Erinnerung an den Girls Day 2014 mit entsprechender Aufschrift mit nach Hause gab.

Entgraten, einen Fünfer-Radius feilen, Anreißen, Biegen, Körnen und Bohren waren nur einige der Tätigkeiten, die die Mädchen unter Anleitung der Azubis selbst ausführten. "Cool" fand Lisa Kapp das. Für sie war an diesem Tag alles interessant. Vor einigen Monaten gaben ihre Lehrer ein Formular aus, auf dem sich Interessentinnen für den Girls Day einschreiben konnte. Für die Achtklässlerin des Albertus-Magnus-Gymnasiums war es keine Frage, ob sie teilnimmt. Sie wollte unbedingt dabei sein. Ob sie sich vorstellen könne, später einmal in dieser Richtung zu arbeiten? "Ich überlege mir das noch", so ihre zurückhaltende Antwort. Aber schließlich hat sie noch einige Jahre Zeit bis zur Berufswahl. Ein großer Vorteil dieses Tages war es, dass die Auszubildenden des ersten bis dritten Lehrjahres die Mädchen betreuten. Wer wüsste besser als jene, wie der Hase in der Lehrwerkstatt läuft. Festo beteiligte sich auch deshalb gern an diesem Tag, weil man hier auf mehr weibliche Bewerber hofft.

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