Mandelbachtal lehnt Integrationslotsen ab

Mandelbachtal · Die Kreisverwaltung will einen Integrationslotsen zur Betreuung von Asylbewerbern einstellen. Die Gemeinde Mandelbachtal würde er 2500 Euro im Jahr kosten. Der Gemeinderat hat das mit Mehrheit abgelehnt.

In einem am 24. Februar bei der Gemeindeverwaltung in Ormesheim eingegangenen Schreiben an die Bürgermeister der saarpfälzischen Gemeinden hatte Landrat Clemens Lindemann (SPD) den Vorstoß begründet. Oft würden den Landkreisen von der Landesaufnahmestelle sehr kurzfristig Asylbewerber zur Unterbringung und Integration zugewiesen. Derzeit handelt es sich im Saarpfalz-Kreis um rund 15 Personen pro Monat. Die Kommunen hätten, so Lindemann in seinem Brief, Schwierigkeiten, die Menschen unterzubringen und vor allem, diese angemessen zu betreuen und ihnen zu helfen, sich in ihrer neuen Umgebung zurecht zu finden. Weder die Kreisverwaltung noch die Gemeinden hätten ausreichend qualifiziertes Personal, die Aufgabe zu bewältigen. In einer Bürgermeister-Dienstbesprechung am 12. Februar sei dann der Vorschlag gemacht worden, einen so genannten Integrationslotsen beim Kreis zu installieren. Die Personalkosten für diesen Sozialarbeiter würden sich laut Sitzungsvorlage der Mandelbachtaler Gemeindeverwaltung auf 41 600 Euro im Jahr belaufen. Die Gemeinde Mandelbachtal wäre entsprechend ihrer Quote von sechs Prozent an der Kreisumlage mit rund 2500 Euro pro Jahr beteiligt. Diese zu erwartenden Mehr-Kosten für die finanziell arg gebeutelte Gemeinde haben wohl am Mittwochabend den Ausschlag für die Gemeinderats-Mehrheit gegeben, die Sache abzulehnen. Nur SPD-Fraktion und Linke stimmten für den Lotsen, die Freien Wähler enthielten sich. Es wurde nur kurz abgestimmt, eine Diskussion hatte es wohl im vorberatenden Verwaltungs-, Finanz- und Personalausschuss des Rates gegeben.

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Auf einen BlickWeitere Beschlüsse des Gemeinderates vom Mittwochabend: Einstimmig wurde eine Verwaltungsanweisung zur Regelung der Trinkwasserversorgung in der Gemeinde verabschiedet. Die darin enthaltene Möglichkeit zu Sonderverträgen ist allerdings eher theoretisch. Laut Bürgermeister Gerd Tussing gibt es derzeit solche Sonderverträge mit Bürgern oder Gewerbebetrieben nicht. Mit klaren Mehrheiten wurde auch der Wirtschaftsplan 2014 der Technischen Werke genehmigt. In dem stehen Erträgen von 3,796 Aufwendungen in Höhe von 3,786 Millionen Euro gegenüber. cas

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