Lichterspiel beim Ballonfest

Reinheim · Einst am Bostalsee, zum ersten Mal nun im Europäischen Kulturpark Reinheim-Bliesbruck versammelten sich Heißluftballonfahrer und Drachenfans zum großen Festival. Das große Leuchten am Nachthimmel sorgte für Gänsehaut.

Erfolgreiche Premiere feierte das Heißluftballon- und Drachenfestival der St. Ingberter Ballonsportgruppe A-li-Be-Bi (Am liebsten Becker's Bier) im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim. Viel Applaus erntete der Höhepunkt der dreitägigen Veranstaltung, das Ballonglühen. In neun der insgesamt 28 mächtigen Luftfahrzeuge, gefüllt mit rund 3000 Kubikmetern Heißluft, fauchten die Brenner ihre Flammen. Sie erleuchteten in der musikalischen Choreografie, die mächtigen Ballonhüllen. Gänsehaut pur bei der abschließenden Filmmusik zu Ridley Scotts 1492, der Hymne "Conquest of Paradise". Fest verankert erhob sich auch der "Urvater" der saarländischen Ballons, der Becker's-Bier-Heißluftballon. Mit dabei auch die Ballonsonderbauform Brandenburger Tor. Die Lokomotive des Orient-Express' und die Karlsberg-Stuppiflasche waren zwei der übrigen Sonderbauballons, die die Aufmerksamkeit während der Start auf sich zogen. Hinter den Kulissen, unsichtbar für die Tausenden von Besuchern, wurde fieberhaft gearbeitet. Ständiger Kontakt mit dem Deutschen Wetterdienst, aber auch den Flughäfen Saarbrücken-Ensheim und Zweibrücken sowie der Anflugkontrolle in Strasbourg wurde gehalten, Informationen über das geplante Aufsteigen der "künstlichen Himmelskörper" mit den Crews aus ganz Deutschland und Luxemburg ausgetauscht. Beim Pilotenbriefing im Jean-Schaub-Haus gaben Thomas Morgenstern und Martin Schneider die neuesten Wetterdaten bekannt. "Die Sicherheit ist oberstes Gebot, so konnten wir witterungsbedingt am ersten Abend nicht starten", so der 73-jährige Klaus Morgenstern. Er ist seit 37 Jahren regelmäßig "in der Luft", hat rund 2500 Flugstunden auf dem Buckel und seine Leidenschaft mittlerweile weiteren Generationen vererbt. Der jüngster Spross, Felix Morgenstern, ist der derzeit jüngste deutsche Ballonfliegerpilot. 33 Jahre war das Treffen Gast am Bostalsee, jetzt wechselte es in den Südosten des Saarlandes.

Fleißige Organisatoren

"Wir sind froh, dass wir Gastgeber für die Veranstaltung sein können", meinte Stefan Munz, Geschäftsführer der Stiftung Europäischer Kulturpark Bliesbruck-Reinheim. Er zollte dem Organisationsteam um Teresa Feld und Christin Hartwig großes Lob, hatten die beiden Mitarbeiterinnen mit den Morgensteins, darunter auch Birgit Ratzky, den Löwenanteil der Vorbereitungen zu treffen. Froh war er auch, dass mit Rotem Kreuz, den Notärzten und den Feuerwehren Sicherheit und Schutz der "Enkeln der Gebrüder Montgolfier" gewährleistet wurde. Zu den Ballons gesellten sich auf der Festwiese auch zahlreiche Drachenfreunde. "Wenn die Ballonflieger ein Fest machen, dann fliegen bei Wind die Drachen", so der 64-jährige Bernd Anderlohah aus Karlsruhe-Neureuth. "Ich habe schon 30 Drachen gebaut." Derzeit hat er sich auf Stauluftdrachen konzentriert. Sein Nachbar Horst Pusch aus Rheinstetten bei Karlsruhe ist dagegen ein Fan der "Klassiker" wie Leonardos oder chinesische Drachen. Kulinarische Gaumenfreuden hielten an ihren Ständen Reinheimer Ortsvereine, der Flammkuchen-Express von Michaela Breier, aber auch das Restaurant Quirin und die Bliesgau-Genuss, wie die Walsheimer Hausbrauerei von Stefan Raffel bereit. Tavernenwirt Edgar Bachmann hatte einen 320-Kilogram-Ochsen angehängt, konnte nach 18 Stunden am Spieß erste Filetstücke kredenzen.

ballonfahren-alibebi.de

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